Waschmaschine Reparatur
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Wirtschaft

Trend: Reparieren statt neu kaufen

Schon lange sind nicht mehr so viele Haushalts- oder Elektronik-Geräte repariert worden wie derzeit. Gründe dafür sind Lieferengpässe bei Neugeräten und der durch Lockdowns verursachte stärkere Verschleiß bei Geräten. Reparaturdienste haben so viel Arbeit wie lange nicht mehr.

Servicetechniker stehen derzeit hoch im Kurs. Wer ein defektes Haushaltsgerät hat, muss oft ein bis zwei Wochen warten, bis es repariert wird. „Im Moment habe wir sehr viel zu tun. Wir sind von acht bis 18.00 Uhr durchgehend beschäftigt“, sagte Thomas Ogris vom Technischer Dienst der Firma Miele. CoV-bedingt komme es auch zu vielen Verschiebungen und deshalb sei es im Moment sehr stressig, sagte Ogris.

Waschmaschine Reparatur
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Thomas Ogris hat viel zu tun

Mehr Verschleiß durch Pandemie

Die Pandemie machte nicht nur dem Menschen, sondern auch den Geräten zu schaffen. „Es wird mehr gekocht, es wird mehr Geschirr abgewaschen, es wird mehr Wäsche gewaschen und dementsprechend gibt es auch mehr Verschleiß“, sagte Gerhard Preissegger vom Miele Center. So sei es auch zu einer deutlichen Steigerung der Auslastung der Mitarbeiter gekommen, sagte Preissegger.

Reparaturbonus verlängert

Auf neue Geräte muss man meist viele Monate warten. Aber nicht nur Lieferengpässe führen zu mehr Reparaturen. Auch der Reparaturbonus des Landes, der nun bis Ende März verlängert wurde, trägt dazu bei, dass mehr Menschen aufs Reparieren setzen. Pro Haushalt und Jahr werden bis zu 50 Prozent der Reparaturkosten von Haushaltselektrogeräten – maximal 100 Euro – rückerstattet.

Im Vorjahr wurden in Kärnten 4.584 Reparaturbonus Anträge gestellt.
Auf Platz Eins bei den Reparaturen sind Mobiltelefone, gefolgt von Kaffeemaschinen und Waschmaschinen. Rund 450.000 Euro wurden vom Land bisher für den Reparaturbonus ausgezahlt.

Handy Reparatur
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Handy werden repariert statt neu gekauft

Handys werden öfter repariert

Über zu wenig Arbeit können sich auch Handy-Reparaturdienste nicht beklagen. Goran Hrgovcic vom Handy Reparatur One for All sagte, dass neue Geräte immer teurer werden und es viele Lieferprobleme gebe. Deshalb gebe es für ihn mehr zu reparieren. Reparieren statt wegwerfen – die Pandemie erzwangt hier zumindest vorübergehend ein Umdenken.