Mayer hielt mit einem furiosen Finish den US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle um vier Hundertstelsekunden auf Distanz. Der dreifache Saisonsieger Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen sicherte sich Bronze.

Mayer, der am Start beinahe die Zeitnehmung zu früh ausgelöst hatte, nachdem sich sein Stock verhakt hatte, lag bis zur letzten Zwischenzeit noch klar hinter seinen Konkurrenten Cochran-Siegle und Kilde, erwischte aber in den letzten Kurven die ideale Linie und setzte sich an die Spitze. Der 31-Jährige holte sich nach Abfahrtsgold 2014 in Sotschi und dem Triumph im Super-G von 2018 auch bei seinen dritten olympischen Spielen einen Sieg.
Mayer rast erneut zu Gold im Super-G
Dank Bronze am Vortag in der Abfahrt löste Mayer auch Toni Sailer als erfolgreichsten österreichischen Alpinen bei Olympia ab.
„War knappe Geschichte“
„Ich war sehr gut drauf, ich habe mich nur auf mein Rennen konzentriert. Es hat ganz gut gepasst, es ist eine knappe Geschichte. Es ist ein schwieriger Lauf, man muss extrem attackieren und es muss alles zusammenpassen“, sagte Mayer im ORF-Interview. Mit seiner Goldmedaille erhöhte der Kärntner die österreichische Ausbeute am vierten Tag auf fünf. Neben seiner Bronzemedaille in der Abfahrt stehen noch zwei Silbermedaillen und eine weitere „Bronzene“ für das rot-weiß-rote Team zu Buche.
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„Viel Risiko eingegangen“
Mayer setzte auf der selektiven Strecke alles auf eine Karte und wurde dafür belohnt. „Ich bin sehr viel Risiko eingegangen, das tue ich im Weltcup selten. Ich fahre immer solide und sehr konstant. Bei Olympia zählt nur dieses Rennen. Mein Paket ist gut, ich bin körperlich gut drauf und das Material passt. Ich muss auch noch meinen Konkurrenten gratulieren“, sagte der nun dreifache Olympiasieger, dem diesmal die Startnummer 13 Glück brachte – mehr dazu in Mayer rast erneut zu Gold im Super-G (sport.ORF.at).

Claudia Mayer: „Sind unheimlich stolz“
Schon die Bronzemedaille in der Abfahrt war schön, sagte Mayers Ehefrau Claudia: „Aber der heutige Tag hat das noch einmal getoppt. Wir sind unheimlich stolz und haben eine wahnsinnige Freude, der Matthias hat sich das mehr als verdient.“ Auch Hans Tautscher, der Opa hat eine große Freude: „Das ist schon gewaltig, was der Matthias geleistet hat und immer noch der gleiche bleibt.“ In Afritz wird noch in der Nacht ein Empfang für Matthias Mayer geplant – auch ein Fanclub-Sommerfest soll es wieder geben.

Land Kärnten gratuliert
Sportreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gratulierte Mayer im Namen des Landes Kärnten und persönlich herzlich zu diesem unglaublichen Erfolgslauf: „Der Mothl ist so ein sympathischer und trotz all seinen Erfolgen immer auf dem Boden gebliebener Kerl, ein echter Ausnahmeathlet und mit einer der sympathischsten Kärnten-Botschafter, die wir haben, dazu ein Vorbild für viele Kinder und Jugendliche.“ Er sei der erfolgreichste alpine Athlet noch vor Allzeitgrößen wie Toni Sailer, Hermann Mayer oder Marcel Hirscher, so Kaiser in einer Aussendung.
Auch Landessportdirektor Arno Arthofer gratuliert herzlich: „Unser Mothl hat gezeigt, dass man als Kärntner Sportler international alles erreichen kann."

Silber für Ulbing
Die 23-Jährige Daniela Ulbing holte im Damen Snowboard-RTL Silber und unterlag im Endlauf nur der Tschechin Ester Ledecka, die ihren Titel von Olympia 2018 wiederholte. Die Drobollacherin zeigte sich mehr als zufrieden über ihre Medaille: „Wenn man für die harte Arbeit belohnt wird, ist das schon sehr schön, und es war alles definitiv wert. Die letzten Tage war herausfordernd, und heute es so hinunterzubringen war auch nicht leicht. Ich freu mich auch für den Benji" – mehr dazu in Karl fährt zu Gold, Ulbing zu Silber (sport.ORF.at).
Daniela Ulbing (AUT) setzt sich im Viertelfinale durch
Fanclub: „Die Silberne glänzt wie Gold“
„Wir freuen uns riesig, dass die Dani Silber geholt hat, es ist gewaltig“, sagte der Obmann des Fanclubs, Bernhard Gailer: „Eine Olympiamedaille für so ein kleines Dorf wie Drobollach am Faaker See. Es ist ein Wahnsinn.“ Die Silbermedaille war für alle überraschend, sagte Gerhard Stroitz vom Fanclub: „Mit dem hat niemand gerechnet, dass sie wirklich so weit kommt. Sie ist nur knapp an der Goldenen vorbei, aber für uns ist auch die Silberne wie Gold.“
Auch in Drobollach soll es einen kleinen Empfang geben. Stolz auf die Kärntner Medaillen zeigte sich auch Dieter Mörtl, der neue Präsident des Landesskiverbandes Kärnten.

Gratulationen vom Land
Landeshauptmann Kaiser sagte, er gratuliere Daniela Ulbing zu ihrer ersten Olympia Medaille. Sie habe im Finale alles riskiert und konnte im Finallauf mit Ledecka lange mithalten. „Es freut mich besonders, dass Ulbing die mehrere schwierige Saisonen hinter sich hatte, nun mit Edelmetall belohnt wurde. Sie ist mit ihrer sympathischen Art und Zielstrebigkeit ein unverzichtbarer Botschafter für das Sportland Kärnten.“
Neben der Freude mit Daniela Ulbing liege sein Mitgefühl bei Sabine Schöffmann. „Die letzten Olympischen Spiele verpasste sie verletzungsbedingt, heute hätte sie um Medaillen mitfahren können und war wegen eines positiven CoV-Testergebnisses zum Zuschauen verdammt. Mehr Pech geht nicht, umso beeindruckender wie sie damit umgeht", so Kaiser.

Bürgermeister gratuliert Mayer und Ulbing
Der Bürgermeister von Mayers Heimatgemeinde Afritz am See, Max Linder gratulierte zur Goldmedaille von Matthias Mayer ebenso wie FPÖ-Obmann Erwin Angerer. „Matthias ist ein Ausnahmesportler, ein herausragender Athlet und ein toller Mensch. Er ist ein großes Vorbild in unserer Gemeinde. Speziell unsere Kinder und Jugendlichen sehen, dass man mit Fleiß und Ehrgeiz alles im Leben erreichen kann. Heute hat Matthias einmal mehr Geschichte geschrieben. Wir sind heute in Afritz einfach nur unendlich glücklich“, so Linder.
Beide gratulieren auch der Villacherin Daniela Ulbing zur Silbermedaille im olympischen Parallel-Riesentorlauf im Snowboard. „Daniela Ulbing war schon 2017 Weltmeisterin und hat heuer bereits einige tolle Saisonerfolge erreicht. Die Olympia-Silberne sei jetzt die Draufgabe.
Gratulationen kamen auch vom Team Kärnten. Parteichef Gerhard Köfer sagte, der heutige Tag sei in die Kärntner Sportgeschichte eingegangen.