Eine Hand steckt einen Stecker in eine Steckdose
dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Umwelt

Kein Atomstrom in Kärntner Steckdosen

Nach wie vor sorgt der Beschluss der EU-Kommission für heftige Debatten, wonach Atomstrom und Erdgas nachhaltig seien. Auch viele heimische Stromversorger müssen Strom aus dem Ausland zukaufen – es fließe aber kein Atomstrom nach Kärnten, heißt es von KELAG und den Stadtwerken.

Die KELAG kann etwas mehr als die Hälfte des Strombedarfs aus Eigenproduktion decken. Fast 48 Prozent der gelieferten Menge an die Kunden muss aber zugekauft werden. Dennoch sorge die KELAG seit einigen Jahren schon dafür, dass ausschließlich Strom aus Wasserkraft und Ökoenergie zugekauft werde, heißt es auf Anfrage des ORF. Die KELAG bezieht dafür Strom aus Norwegen, Schweden, Finnland, Italien und zu einem ganz kleinen Teil aus Frankreich. Selbst aus letzterem, für seinen großen Anteil an Atomenergie bekannten Land, werde ausschließlich Strom zugekauft, der ohne Atomenergie hergestellt wurde.

Zertifikate garantieren Atomenergie-freien Strommix

Garantiert werde das mit Zertifikaten, heißt es bei der KELAG. Ob sich das Kärntner Unternehmen auch daran hält, werde jährlich von den österreichischen Behörden und unabhängigen Wirtschaftsprüfern unter die Lupe genommen. Der Strommix der KELAG weist zu 84 Prozent Energie aus Wasserkraft auf, zu zehn Prozent aus Windenergie. Der Rest des Strombedarfs wird aus Biomasse, Sonnenenergie und sonstigen Ökonergien gedeckt.

Auch die Stadtwerke Klagenfurt können den Strombedarf ihrer Kunden bei weitem nicht mit der Eigenproduktion decken, nämlich nur zu zehn Prozent. Es wird am internationalen Markt eingekauft, aber auch die Energie Klagenfurt bezieht seit Jahren nur Strom aus Erneuerbarer- und Öko-Energie. Zugekauft wird aus halb Europa. Nämlich aus Dänemark, Island, Finnland, Norwegen, Schweden, Deutschland, Holland, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien und Slowenien.

Stadtwerke: Wasser, Biomasse, Biogas und Sonnenstrom

Ob auch wirklich kein Atomstrom dabei ist, wird wie bei der KELAG von der österreichischen Regulierungsbehörde überprüft. Der Strom der Energie Klagenfurt kommt demnach zu rund 56 Prozent aus Wasserkraft, zu 40 Prozent aus Biomasse und zu einem kleinen Teil aus Biogas und Sonnenenergie, so Vorstand Erwin Smole. Der Pullstrom der Stadtwerke kommt laut Smole zu hundert Prozent aus österreichischer Wasserkraft.