Kamine, Dächer in Innsbruck
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Chronik

Kaminbrände oft wegen Verpechungen

Kärntens Rauchfangkehrer warnen vor gefährlichen Kaminbränden. Diese können – wie zuletzt häufiger passiert – auch auf das Haus übergreifen. Häufigste Ursache sei die falsche Handhabung der Feuerstätten, durch die es zu Verpechungen kommen kann.

Zu frühes Absperren, um die Glut zu halten oder ungeeignete Verbindungsstücke, durch die es zu einer Verengung und damit zu einem Mangel an Verbrennungsluft kommen kann, sind zwei häufige Ursachen für Verpechungen im Kamin, so der Innungsmeister der Kärntner Rauchfangkehrer, Michael Verderber.

Anders als Ruß sind Verpechungen schwer zu entfernen

Diese Verpechungen rühren aus der Zusammensetzung der Abgase her, die bei festen Brennstoffen – im wesentlichen beim Holz – entstehen. Entweder aufgrund von Verbrennungsluftmangel oder zu niedriger Abgastemperatur. Beides kann durch eine Fehlbedienung des Betreibers entstehen. Außerdem seien solche Verpechungen auch sehr schwer zu entfernen, sagte Verderber: „Dieser Belag hat die unangenehme Eigenschaft, anders als der Ruß, nicht ‚kehrbar‘ zu sein. Der Belag ist so hart wie eine Emailfläche, der Rauchfangkehrer kann diese mit seiner Kehrbürste nicht entfernen.“

Der Rauchfangkehrer muss den Hausbesitzer auf den Pechbelag aufmerksam machen und diesen dann entfernen. Auch zu feuchtes Holz führe zu einer unvollständigen Verbrennung und damit zu Ablagerungen. „Idealerweise sollte es zwei Jahre lang lufttrocken und abgeschattet gelagert werden. Dann kommt man auf einen Wassergehalt von zehn bis 15 Prozent und das ist die ideale Menge von Holz, im speziellen Stückholz.“ Die Rußbeläge können leicht zu brennen beginnen, wie etliche Kaminbrände in letzter Zeit gezeigt haben. Die Schäden an den Gebäuden sind teilweise enorm.

Einfacher Zugang zum Dachstuhl im Brandfall wichtig

Es sollte deshalb für den Brandfall Vorsorge getroffen werden, damit die Feuerwehren einen einfachen Zugang zum Dachstuhl vorfinden, betonte Rauchfangkehrer Verderber.

Wichtig sei auch, dass die Feuerstätte in einem Raum steht, der gut durchlüftet ist. Oft seien Fenster heutzutage schon zu dicht. Auch das führe dann zu einer unvollständigen Verbrennung. Wer in seiner Feuerstätte und im Kamin glänzende Ablagerungen entdeckt, sollte jedenfalls sofort seinen Rauchfangkehrer informieren, so Verderber.