Franz Klammer mit Ehefrau posieren für Fotografen
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Klammer wäre bei „Senza Confini II“ dabei

Franz Klammer hat in „Guten Morgen Kärnten“ über den aktuellen Klammer-Film „Chasing the Line“ aber auch zu den umstrittenen Olympischen Spielen in China Stellung genommen. Auf eine erneute „Senza Confini“-Bewerbung Kärntens und seine Botschafter-Rolle angesprochen, zeigte sich Klammer positiv: Er wäre wieder dabei.

Klammer hätte am Donnerstag in „Kärnten Heute“ zugeschaltet werden sollen, es klappte aber wegen einer aktuellen Covid-19-Infektion nicht. Das Gespräch wurde kurzerhand in der „Morgenshow“ von Mike Diwald auf Radio Kärnten nachgeholt. Auf seinen Gesundheitszustand angesprochen sagte Klammer, es gehe ihm gut, er habe „eine zu-ige Nase“, fühle sich aber sonst ganz ok.

Mehrmals abgewunken bis aktuelles Drehbuch kam

Natürlich ging es auch um das aktuelle Filmdrama „Chasing the Line“ – dieser erzählt ja von den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck und dem Weg des damals erst 22-Jährigen zum Sieg. Mehrmals hatten Klammer und seine Frau Eva von „Kärnten Werbung“-Chef Christian Kresse Drehbücher vorgelegt bekommen, aber immer wieder abgelehnt. Nicht so bei diesem Film über die Innsbrucker Woche. Gesehen hat Franz Klammer den Film bereits mehrmals. Auf die Frage, was ihm dabei durch den Kopf gehe, sagte Klammer: „Es ist schon komisch, die Geschichte spielt über mich, aber ich habe nichts damit zu tun. Eigentlich muss man den Film mehrmals anschauen, man findet immer wieder etwas Neues.“

Einziger Tipp Klammers an den Hauptdarsteller und die Dreharbeiten war: „Gutes Gelingen“ – denn: „Ich kann ja nicht schauspielern, was hätte ich ihm sagen sollen“.

Aus Rivalität wurde Freundschaft: „Sport kann das“

Aus der im Film dargestellten Rivalität zwischen Franz Klammer und dem Schweizer Skirennfahrer Bernhard Russi sei im Laufe der Zeit eine echte Freundschaft gewachsen. Klammer sagte über die Macht des Sports, Freundschaften zu stiften: „Innsbruck war der Zünder, wir waren Gegner auf der Piste, haben aber viele gemeinsame Interessen und so sind aus großen Rivalen große Freunde geworden – das kann Sport.“

Zu Olympia: Mehr Sport, weniger Politik wäre gut

Zu den aktuell sehr umstrittenen Olympischen Spielen äußerte sich Klammer vorsichtig positiv. Olympia solle sich generell mehr um den Sport und weniger um die Politik drehen – „ich hoffe, der Sport wird wieder im Mittelpunkt stehen.“

Man werde „gute Spiele sehen und das ist eigentlich das Wichtige“. Auch wenn, so Klammer, sich der IOC vorher hätte überlegen sollen, „wo die Spiele stattfinden“. Die Sportler selbst wollten „einfach nur Job machen“. Auch wenn alles frisch aus dem Boden gestampft worden sei, sei sein damaliger Konkurrent und jetziger Freund Bernhard Russi davon überzeugt, dass „der Berg gut ist“.

Chancen für „Senza confini“-Spiele heute besser

2006, bei der Bewerbung Kärntens gemeinsam mit Friaul Julisch Venetien und Slowenien für ein Olympia „Senza Confini/Brez Meja“ – also „ohne Grenzen“, tingelte Klammer als Botschafter um die Welt. Der Idee war damals kein Erfolg beschieden, Turin erhielt den Zuschlag. Die Chancen heute schätzt Klammer besser ein, als damals: "Ich bin an und für sich immer begeistert und finde es wären gute grenzüberschreitende und einfache Spiele im Herzen der Alpen – „so wie in Lillehammer – so könnten wir es durchaus zusammen bringen“.

Denn es sei, anders als in China, an Infrastruktur alles vorhanden. Insofern könnte man „schon in vier Jahren“ Olympia machen. „Trotz aller Kritik ist Olympia positiv behaftet, ich wäre also dafür, so etwas zu machen bzw., es anzudenken.“ Ob er es sich wieder vorstellen könne, seine Person als Botschafter in den Dienst der Sache zu stellen? Klammer: "Natürlich würde ich mich einsetzen – grenzüberschreitende Spiele würden heute „viel objektiver“ betrachtet, als damals.