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Gesundheit

Weltkrebstag: Immer mehr überleben

Am Freitag ist Weltkrebstag. Mehr als 32.000 Kärntnerinnen und Kärntner haben irgendeine Art von Krebs, pro Jahr gibt es etwa 3.000 Neuerkrankungen. Zuletzt stiegen die Zahlen etwas. Das hängt aber auch damit zusammen, dass immer mehr Menschen eine Krebserkrankung überleben.

Nach den Herz-Kreislauferkrankungen sind bösartige Tumorerkrankungen die zweithäufigste Todesart in Österreich. Vorsorge ist das große Thema. Wichtige Untersuchungen können Leben retten, die Früherkennung sichert gute Behandlungschancen. Doch in der Pandemie kamen die Vorsorgeuntersuchungen sehr oft zu kurz, das zeigt der vor wenigen Tagen erstmals in Österreich präsentierte Krebsreport.

Zwölf Prozent Rückgang bei Brustkrebs-Vorsorge

Auch der Vorstand der Onkologie am Elisabethinen Krankenhaus in Klagenfurt und Präsident der Kärntner Krebshilfe, Hans Jörg Neumann bemerkt einen Rückgang bei Vorsorgeuntersuchungen: „Im Jahr 2020 haben sich – was die Früherkennung des Brustkrebses, die Mammographie betrifft – um zwölf Prozent weniger Menschen einer Früherkennungsuntersuchung unterzogen.“

Die häufigsten Krebserkrankungen sind seit Jahren gleich, nämlich der Brustkrebs, das Prostatakarzinom, der Dickdarmkrebs und der Lungenkrebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind lebensrettend, sagte Neumann: „Es leben jetzt viel mehr Menschen mit Krebs in Österreich. Einerseits, weil viel mehr eine Heilung gehabt heben, andererseits, weil rechtzeitig erkannte Krebserkrankungen auch in eine chronische Erkrankung übergeführt werden können. Damit können viel mehr Menschen mit Krebs leben und auch ein normales Leben führen.“

Großteil der Erkrankungen durch Lebensstil bedingt

Eine genetische Disposition kann, muss aber nicht zu einer Krebserkrankung führen, sagt Primarius Neumann. „Die klassische genetische Prädisposition kennt man bei manchen Krebsarten, wie dem Brustkrebs oder dem Bauchspeicheldrüsen- oder dem Eierstockkrebs. Da gibt es auch genetische Veränderungen, die man nachweisen kann, die sind aber in einem kleinen Prozentsatz. Ein Großteil der Krebserkrankungen, die vor allem im höheren Alter auftreten, sind nicht genetisch bedingt.“ Als Risikofaktoren gelten sehr viele Erkrankte in der Verwandtschaft, aber vor allem äußere Faktoren, das betrifft den Lebensstil, sagte Neumann.