Es sind gigantische und futuristisch anmutende Sportstätten, die China für seine olympischen Winterspiele aus dem Boden gestampft hat. Die Spiele haben nicht nur Milliarden von Euro sondern auch unberührten Boden verschlungen.

Rückbesinnung auf Grundwerte des Sports
Kritiker sprechen einmal mehr von Spielen der Gigantomanie und appellieren auch an das Internationale Olympische Komitee, weniger das Geld und mehr die Grundwerte des Sports als Instrument der Völkerverbindung im Auge zu haben.
Diese Idee verfolgte Kärnten unter dem Motto Senza-Confini gemeinsam mit Friaul und Slowenien Ende der 1990er-Jahre, mit einer Bewerbung für die Olympischen Spiele 2006 unterlag Kärnten Turin.

Kaiser für Neuauflage der Bewerbung Senza Confini
Jetzt könne man sich eine Neuauflage vorstellen, sagte Landessportreferent Peter Kaiser: „Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen, dass man die Natur unbeschädigt lässt, dass man nur bereits vorhandene Sportstätten adaptiert. Dann kann ich mir gut vorstellen, dass sich mehrere Regionen, im Herzen Europas, grenzüberschreitend gemeinsam bewerben.“
Die Alpenarena Villach könnte sich gemeinsam mit Planica in Slowenien für die nordischen Bewerbe oder etwa Bad Kleinkirchheim und Tarvis für die Alpinen Bewerbe anbieten.
Dann könnte man quasi das ursprüngliche Konzept von Senza Confini adaptieren, sagte Kaiser: „Ich denke ja. Ich denke, dass sich unsere Verbindungen noch weiter intensiviert haben und das wir damit gute Chancen hätten.“ Realistisch wäre das aber frühestens für die Olympischen Spiele im Jahr 2034.

Nordische Weltmeisterschaft 2023 im benachbarten Slowenien
Senza Confini im Kleinen gibt es bereits im nächsten Jahr. Bei der nordischen Weltmeisterschaft 2023 in Planica erhält Slowenien Unterstützung aus Friaul und Kärnten. Die Teams aus Österreich und anderen Ländern werden im Raum Villach untergebracht und in der Alpenarena trainieren.

Ticket für Kärntner Springerin im letzten Moment
Am Freitag starten die 24.Olympischen Winterspiele mit der Eröffnung in Peking. Mehr als 100 Athleten aus Österreich nehmen daran teil. Auch 14 Sportler aus Kärnten sind Teil der österreichischen Olympiamannschaft.
Zuletzt kam noch die Kärntner Skispringerin Sophie Sorschag dazu. Die Nachnominierung erfolgte, da es im Österreichischen Damen-Skisprungteam nach Sara Marita Kramer einen weiteren Ausfall wegen eines positiven Coronavirus-Tests gegeben hat. Sorschag springt für Jaqueline Seifridsberger ein. Damit erfüllt sich für die Team-WM-Goldmedaillengewinnerin von 2021 in Oberstdorf, die seit sechs Jahren Skispringen betreibt, plötzlich doch noch ein riesiger Traum.

Sorschag bei Damen-Sprungbewerb am Samstag
Für Sorschag waren es zuletzt turbulente Stunden nach dem PCR-Test am Mittwochabend in Salzburg. Die 23-Jährige aus Reisach im Gailtal verbrachte die Nacht im Flughafenhotel in München, begleitet von der Mama, aber streng getrennt in eigenen Zimmern. Noch am Donnerstag führt die Reise per Flugzeug über Zürich nach Peking. Nach etwa zwei Stunden Wartezeit für das Gepäck geht es dann mit einem Bus weiter. Nach sieben Stunden wird Sorschag dann im Sprung-Resort in Zhangjiakou eintreffen.
Im Damen-Sprungbewerb am Samstag muss sie somit ohne Training antreten. Der Probedurchgang wird für sie die einzige Möglichkeit sein, Kontakt mit der Schanze aufzunehmen. Sorschag muss zudem mit den alten Ski-Modellen springen. Aber auch das sollte kein Problem darstellen, denn ihre Team-WM-Goldene haolte sie 2021 mit einem von ihrem Vater selbst gekürzten Ski.
14 Kärntner Athleten bei den Olympischen Spielen
Insgesamt werden 14 Kärntner Athletinnen und Athleten vom Olympische Comite (ÖOC) zu den Winterspielen in Peking entsandt. 2018 waren es zehn Sportler aus Kärnten. Nominiert wurden: Anna Juppe, Dunja Zdouc (beide Biathlon), Vanessa Herzog (Eisschnelllauf), Katharina Truppe, Max Franz, Matthias Mayer, Marco Schwarz, Otmar Striedinger (alle Ski Alpin), Daniel Tschofenig, Sophie Sorschag (Skispringen), Sabine Schöffmann, Daniela Ulbing, Alexander Payer, Anna Gasser (alle Snowboard).