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Coronavirus

Omikron-Subtyp BA.2 auf dem Vormarsch

Derzeit breitet sich mit BA.2 ein neuer Subtyp der Omikron-Mutation aus, die dem Immunsystem noch besser ausweichen kann. Die Verbreitung zeigt sich auch in den Abwasseranalysen der heimischen Kläranlagen. Omikron kommt in allen elf überwachten Kläranlagen vor, BA.2 bisher in drei.

Die Omikron-Familie hat mehrere Subtypen: BA.1, BA.2 und BA.3. Momentan beschäftigt die Wissenschaft BA.2. Der deutsche Virologe Christian Drosten sagte, der Subtyp dürfte stärker übertragbar sein und damit „ein paar PS mehr“ haben.

Derzeit ca. 30 Prozent Verbreitung

In Kärnten wurde zwischen Ende Dezember und 11. Jänner BA.2 nur in einer einzigen Kläranlage festgestellt, sagte Georg Steiner von der Abteilung Wasserwirtschaft in der Landesregierung. Eine Untersuchung zwei Wochen danach kommt zu einem ganz anderen Ergebnis, sagte Steiner: "Sie ist in Klagenfurt, Spittal, Villach und Feldkirchen aufgetreten. Wir haben eine Verbreitung von 30 Prozent in Österreich.

Die Delta Variante komme in Kärnten kaum mehr vor, sagte Steiner: „Omikron ist seit dem 16. Jänner in allen elf Kläranlagen, die überwacht werden, festgestellt worden, Delta gibt es nur noch vereinzelt, vor allem in Rosegg und St. Andrä. Bei den anderen ist Delta nicht mehr vorhanden.“

BA.2 entkommt Immunsystem noch besser

Laut einer Studie aus Dänemark ist das Infektionsrisiko bei BA.2 mehr als doppelt so hoch wie bei BA.1, weil es der Immunantwort des Körpers noch besser ausweichen kann. Das gilt sowohl innerhalb der Gruppe der Ungeimpften, als auch bei Menschen mit Grundschutz und bei Geboosterten. Das Risiko der Weitergabe des Virus sei bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten, so die Forscher der Studie. BA.2 dürfte nun verantwortlich für eine Welle in der Welle sein, sagte der Simulationsforscher Niki Popper. „Die verlängert das Plateau, das sagen wir auch in der Prognose. Es könnte sein, dass wir eine gewisse Zeit auf den hohen Werten bleiben. Wir müssen überlegen, wie viele Menschen in Quarantäne müssen.“

BA.2 besitzt laut den Forschern aus Dänemark auch Immunflucht-Eigenschaften, die die Schutzwirkung der Impfung gegen Infektionen weiter verringern dürfte. Die Weitergabe des Virus’ durch Geimpfte mit Durchbruchsinfektion werde aber nicht erhöht, so die Studie.

Infektionszahlen steigen weiter

Von Mittwoch auf Donnerstag wurden 2.154 Neuinfektionen gemeldet, offiziell gelten damit 17.308 Menschen in Kärnten als infiziert. Noch bleiben die Zahlen in den Krankenhäusern recht stabil. Derzeit werden 140 Personen in Spitälern versorgt, davon zwölf auf Intensivstationen. Die Zahl der Covid-19-Toten stieg um einen auf 1.121 seit Beginn der Pandemie.