Bahnhof Arnoldstein von Oben
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Chronik

Umbau: Züge nicht barrierefrei erreichbar

Der Bahnhof Arnoldstein wird gerade umgebaut. Fahrgäste kritisieren in einem Schreiben an den ORF, dass Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Eltern mit Kinderwagen die Züge nicht mehr barrierefrei erreichen können. Von den ÖBB heißt es, die Bauarbeiten würden diese Änderung erforderlich machen.

Bis 2025 werden am Bahnhof Arnoldstein Bahnsteige, Gleise und Technik erneuert. Bis ersten Juli wird der Personendurchgang umgebaut. Die Personenzüge können daher bis zum Sommer nur von den Bahnsteigen 4 und 5 fahren. Diese sind aber nur über eine steile Stiege von einer Brücke aus erreichbar.

Bahnkunden kritisieren, dass diese Stiege für Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unüberwindbar sei. Umgekehrt sei auch das Aussteigen am Bahnhof für Menschen mit Beeinträchtigung nicht möglich, da sie nicht mehr vom Bahnsteig wegkommen, schrieb ein Bahnkunde an das ORF Landesstudio Kärnten.

ÖBB: Arnoldstein ab 2025 barrierefrei

Der ÖBB-Kunde schlägt vor, einen provisorischen Lift neben der Stiege zu errichten. Doch solche Einrichtungen seien nur für stark frequentierte Bahnhöfe vorgesehen, sagte ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: „Oberstes Ziel für uns ist es natürlich, allen Menschen Zugang zum Öffentlichen Verkehr zu bieten, egal ob es sich um Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwägen oder Personen mit gebrochenem Bein handelt. Aufgrund der Bauarbeiten ist das aber derzeit nicht möglich.“

Der Bahnhof Arnoldstein war auch bisher nicht barrierefrei, sagte Zernatto-Peschel, jedoch soll es bis zum Jahr 2025 möglich sein, im Bahnhof Arnoldstein barrierefrei in die Züge einsteigen zu können.

Noch weitere Sorgenkinder

Derzeit laufen dazu aber noch Gespräche mit der Gemeinde Arnoldstein, die sich auch finanziell beteiligen soll. Insgesamt werden 28 Millionen Euro investiert. Es gibt aber noch andere Bahnhöfe entlang der Hauptstrecken, die für gehbehinderte Menschen nicht erreichbar sind, wie etwa Maria Saal oder Launsdorf.

Bei der barrierefreien Infrastruktur habe sich während der vergangenen Jahre viel getan, sagte die ÖBB-Sprecherin. Im Jahr 2015 seien nur 75 Prozent aller Reisenden moderne und barrierefreie Stationen zur Verfügung gestanden, heute seien es bereits 80 Prozent: „Bis 2025 ist unser Ziel 90 Prozent zu ereichen.“ Bis alle Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei sind, werde es aber noch länger dauern, sagte Zernatto-Peschel.