Gesundheit

Weniger Krebsvorsorge in Pandemie

Der Österreichische Krebsreport zeigt, dass in Kärnten rund 25.000 Menschen mit der Diagnose Krebs leben. In der Behandlung habe es während der Pandemie keine Einschränkungen gegeben, jedoch habe sich die Krise negativ auf die Vorsorgeuntersuchungen ausgewirkt.

Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie präsentieren am Diensttag den ersten Österreichischen Krebsreport. Somit liegt erstmals eine umfassende Gesamtschau über Krebserkrankungen in Österreich vor.

„Behandlungen planmäßig durchgeführt“

Wolfgang Eisterer ist Leiter des onkologischen Zentrums im Klinikum Klagenfurt und 2. Vizepräsident der österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie. Derzeit leben 25.000 Menschen in Kärnten mit einer Krebsdiagnose: „Die häufigsten Krebsarten bei Männern sind das Prostatakarzinom gefolgt von Lungenkarzinom und Dickdarmkrebs. Bei Frauen ist es der Brustkrebs, gefolgt vom Lungenkarzinom und Dickdarmkrebs sowie gynäko-onkologische Tumore.“

Die Behandlungen der Krebspatienten wurden auch während der Coronavirus-Pandemie ohne Einschränkungen durchgeführt, so Eisterer. Alle notwendigen Behandlungen seien planmäßig und in der vorgegebenen Zeit durchgeführt. Das sei auch die Vorgabe der KABEG gewesen, diese Therapien nicht zu kürzen oder zu strecken. Eingespart worden seien aber ambulante Kontrollen, hier habe man versucht, viel auszulagern.

Keine Vorsorge aus Angst vor Ansteckung

Im Bereich der Vorsorge habe sich die Pandemie jedoch negativ ausgewirkt. Aus Sorge vor Infektion seien Untersuchungen beim Brustkrebs- oder Darmkrebsprogramm seltener wahrgenommen worden. Da könne es zu späteren Diagnosen kommen, das werde man aber er langfristig sehen, so Eisterer.

Die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie will auch mit dem ersten österreichischen Krebsreport die Information von Betroffenen verbessern. Außerdem sei es wichtig, die Betreuung von Patienten mit Krebs- und Bluterkrankungen von der Prävention über die Früherkennung und Diagnose bis hin zur Behandlung und Nachsorge zu optimieren.