Einschulung der Jugendfeuerwehr
FF Hauptwache Klagenfurt
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Chronik

Älteste Feuerwehr gründet Jugendgruppe

Die älteste Feuerwehr Kärntens, die Freiwillige Feuerwehr Hauptwache Klagenfurt, kümmert sich auch um die jüngsten Feuerwehrfrauen und -männer des Landes. Mit Jahresbeginn entschloss man sich daher, eine eigene Jugendfeuerwehr zu gründen. Der Zustrom zu den Jugendgruppen ist generell groß.

Vor 157 Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Hauptwache Klagenfurt gegründet, das macht sie zur ältesten in Kärnten. In der letzten Zeit machte man sich dort intensiv Gedanken über den Nachwuchs, sagte der stellvertretende Bezirksfeuerwehrkommandant Franz Socher: „Wir müssen uns die Zukunft sichern, die Spinde füllen und haben nach einem durchdachten und geplanten Konzept den Schritt zur Gründung einer Jugendfeuerwehr gewagt.“

Mit zehn Jahren geht es los

Kinder zwischen zehn und 15 Jahren können der Jugendfeuerwehr beitreten. In dieser Zeit lernen sie alles, was wichtig ist, bevor es dann mit 16 Jahren in den aktiven Dienst geht. Jugendbeauftragter der Freiwilligen Feuerwehr in der Hauptwache Klagenfurt ist Sebastian Vock: „In der Zeit sollen die Kinder alles lernen, was man über die Feuerwehr wissen muss. Was sind die Geräte, wo findet man sie, wie und wofür verwende ich sie. Aber auch, wie verhält man sich in der Gruppe und gegenüber Vorgesetzten, Kameraden und auch in Notsituationen.“

Jugendfeuerwehr mit Kommandant Franz Socher
FF Hauptwache Klagenfurt
Kommandant Socher mit der Feuerwehrjugend

Von Klein auf dabei

Die 13-jährige Vanessa ist bereits seit drei Jahren Mitglied bei der Jugendfeuerwehr, es liegt bei ihr in der Familie: „Der Papa ist schon lange bei der Feuerwehr, ist auch Kommandant. Und mich hat das interessiert, seit ich klein bin.“ Immer wieder nehmen die Kinder und Jugendlichen auch an Wettbewerben teil, da ist der Ehrgeiz natürlich groß, so Vanessa. Sie habe Bronze erlangt, man müsse dabei Fragen beantworten und bekomme dafür Abzeichen.

Wie es nach der Jugendfeuerwehr für die 13-Jährige weitergehen soll, ist für sie schon jetzt klar: „Ich würde schon weiter Feuerwehr machen und zu den Aktiven gehen. Es macht Spaß, Menschen zu retten.“

Immer mehr Jugendfeuerwehrgruppen

Die Pandemie ist auch für die Feuerwehren eine Herausforderung. Trotzdem verzeichnet man bei der Jugendfeuerwehr in Österreich einen Zuwachs an Mitgliedern. Österreichweit sind es rund 26.000 Mädchen und Buben, die sich dafür begeistern. Auch in Kärnten werden es immer mehr, sagte die Jugendbeauftragte vom Kärntner Landesfeuerwehrverband, Claudia Sticker: „Wir sind sehr zufrieden und gut über die Krise gekommen. Wir haben 166 Jugendfeuerwehrgruppen in Kärnten mit 1.531 Mitgliedern. Der Zuwachs beträgt 200 Kinder im Vergleich zu den Vorjahren.“

Einschulung bei den Geräten
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Einschulung auf die Geräte

Der Grund für den Zuwachs sind nicht zuletzt unter anderem einige neu gegründete Jugendfeuerwehren, sagte Sticker. In den letzten Jahren habe es acht Neugründungen gegeben, aktuellste sei die der Freiwilligen Feuerwehr Hauptwache Klagenfurt. Das Interesse und die Begeisterung für die Feuerwehr komme dabei hauptsächlich von den Kindern selbst: „Im Wesentlichen ist es der Freundeskreis. Einer fängt an und so kommen die anderen auch.“

Ziel ist der aktive Dienst

Ziel ist, dass der Nachwuchs mit 16 Jahren und reichlich Übungserfahrung in den aktiven Dienst einsteigt. Speziell diese Übungen sind in Zeiten der Pandemie eine große Herausforderung. Aktuell bedeutet das unter anderem das Tragen von Mund-Nasen-Schutz, sagte Sticker. „Es war für andere Jugendorganisationen am Anfang ein großes Problem. Im März 2020 konnten wir gar nichts mehr machen. Anhand der Verordnungen und dem Leitfaden für die außerschulische Jugendarbeit gehen wir vor. Im Sommer einfacher, aber im Winter arbeitet man von einer Woche zur nächsten.“ Mit viel Eigeninitiative und Ideen habe man das System aufrecht erhalten.