Freundlich, offen, wertschätzend: So wird das Klima in der Lehrwerkstätte des Elektronik-Werkes Flex in Althofen beschrieben. Aber wie überall kann es auch hier einmal Reibereien geben. Wie alle Menschen haben auch Jugendliche einmal kleinere oder größere Probleme, ob privat oder beruflich. Damit werden sie nicht allein gelassen: Karin Rigotti hat für sie ein offenes Ohr, regelmäßig kommt die Sozial- und Berufspädagogin in den Betrieb und bietet den Lehrlingen an, ins Gespräch zu kommen.
Einladung, keine Pflicht
Es ist eine Einladung und keine Pflicht, wer möchte, kann zu einem persönlichen Coaching kommen. Elektroniklehrling Lisa Mostögl nahm das Angebot, zu reden, gerne an: „Einfach über Sachen, die einen belasten und über die man mit Freunden oder Eltern nicht reden möchte. Darüber mit einem Profi sprechen, weil der dann gute Tipps geben kann.“
Als Coach hat Karin Rigotti Schweigepflicht, ihr geht es darum, Lösungswege aufzuzeigen und wenn möglich, Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen: „Gleichzeitig erfährt der Jugendliche eine Stärkung, weil diese Erfahrung, eine Lösung gefunden zu haben, nachhaltig ist. Das kann in den nächsten Jahren auf alle möglichen privaten und beruflichen Situationen übertragen werden und das macht etwas mit den Jugendlichen.“
Verständnis für den anderen
Verständnis für den anderen, besser miteinander reden: Dazu tragen bei Flex auch Teamveranstaltungen außerhalb der Firma bei, sagte Personalchefin Marlene Thalhammer: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, sie sozial zu stärken, den sozialen Horizont und die Wertekultur zu erweitern, deshalb bieten wir auch dieses Coaching an.“
Das Programm Lehre statt Leere ist ein kostenloses Angebot des Bundes für Auszubildende und Betriebe, auch für kleinere Unternehmen. Auch wenn sich nicht alle Fragen sofort lösen lassen, darüber reden macht es meist leichter.
Du+Ich=Österreich
Im Rahmen der Aktion Du+Ich=Österreich können Zuschauer per E-Mail Fragen an Psychologin Nadja Kopeinig-Geretschnig stellen, die in Zusammenhang mit familiären oder persönlichen Problemen in der Pandemie stehen – mehr dazu in Schicken Sie uns Ihre Fragen.