Mann trägt ein Einkaufssackerl
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Wirtschaft

Wirtschaft fordert Ende der 2-G-Pflicht

Obwohl die Zahl der CoV-Neuinfektionen am Donnerstag einen neuen Rekordwert erreicht hat, fordern Wirtschaftsvertreter Lockerungen der Maßnahmen. Handel- und Gastronomievertreter wollen mit dem Ende des Lockdowns für Ungeimpfte auch ein Ende der 2-G-Regel und der Sperrstunde ab 22.00 Uhr.

Am kommenden Montag endet der rund zweimonatige Lockdown für Ungeimpfte. Gastronomie und Handel fordern, dass gleichzeitig auch die 2-G-Regel und die Sperrstunde um 22.00 Uhr aufgehoben wird. Das Infektionsrisiko beim Einkaufen sei vernachlässigbar, sagte Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer: „Wir hätten uns die Abschaffung der 2-G-Regel im Handel erwartet, da einerseits die Umsätze 30 bis 70 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Die Betriebe brauchen jetzt 100 Prozent der Kunden, denn die Ungeimpften dürfen nach wie vor nicht einkaufen gehen und das sind 30 Prozent der Kunden, die dem stationären Handel verloren gehen.“

Bis zu 70 Prozent weniger Umsatz

Gleich bleibende Ausgaben, viel weniger Kunden, einige Branchen hätten besonders zu kämpfen. Besonders betroffen seien der Mode- und Schuhhandel, so Haberl: „Denn man geht nirgends hin, die Sperrstunde ist um 22.00 Uhr. Wozu soll man sich neu einkleiden, wenn man das neue Gewand nicht ausführen kann. Auch viele Bälle sind abgesagt, da leidet die Dienstleistungsbranche, also Friseure und Kosmetikinstitute. Das zieht sich quer durch den ganzen Wirtschaftsbereich.“

Ja zur Maske, nein zur 2-G-Pflicht

Dass ein Ende der 2-G-Pflicht angesichts der weiter steigenden Neuinfektionen zu früh kommen könnte, sieht Haberl nicht. Mit einer Begrenzung der Kundenzahl in den Geschäften und der Maskenpflicht könne man aber leben: „Das ist das geringste Übel. Da hat es, wenn man ein Jahr zurück denkt, große Vorbehalte gegeben. Nur jetzt wären wir froh, wenn wir nur die Maskenpflicht hätten. Es ist nach wie vor das Sicherste, wenn beide Seiten, also Käufer und Verkäufer, eine Maske tragen, um sich vor einer Infektion zu schützen.“

Gefordert wird auch ein Ende der Kontrollpflicht. Verkäuferinnen und Verkäufer seien immer öfter mit verärgerten und aggressiven Kunden konfrontiert, hieß es vom Wirtschaftskammervertreter.