Chronik

Vater stellte Drogendealer Falle

Ein Jugendlicher hat gemeinsam mit seinem Freund in Völkermarkt Cannabis konsumiert. Beiden wurde schlecht, sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Der Vater eines der Burschen fand den Drogenverkäufer und organisierte einen Scheinkauf. Dabei eskalierte die Situation. Die Polizei rät von Selbstjustiz ab.

Am Montag verkaufte ein 25-jähriger Mann aus dem Bezirk Völkermarkt Cannabis an einen Minderjährigen. Nachdem der Minderjährige das Cannabis am folgenden Tag gemeinsam mit einem Freund konsumierte wurde beiden schlecht und sie wurden ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Der Bursche erzählte seiner Mutter vom Suchtmittelkonsum, diese setzte ihren Ex-Lebensgefährten und Vater des Burschen in Kenntnis.

Dealer über Account des Sohnes gefunden

Über den Account seines Sohnes machte der Vater den Verkäufer des Suchtgiftes ausfindig und organisierte einen Scheinkauf. Er vereinbarte ein Treffen zur Übergabe in Eberndorf am Dienstagabend. Der 36-jährige Mann brachte zum Treffen einen 44-jährigen Begleiter mit. Gemeinsam wollten sie den Verkäufer stellen und ihn dann der Polizei übergeben.

Beim Treffen merkte der 25-jährige Dealer, dass er offenbar getäuscht wurde. Es entstand ein Handgemenge und der Verkäufer, gegen den ein Waffenverbot besteht, griff nach einer in der Fahrertür seines Pkws deponierten Schreckschusspistole. Er feuerte die Waffe mehrmals in Richtung der beiden anderen Männer ab. Die beiden konnten den Schützen schließlich überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizeistreife fixieren.

Mit Schreckschusspistole geschossen: Festnahme

Der Schütze wurde festgenommen und die Waffe sichergestellt. Außerdem konnten bei einer Nachschau im Fahrzeug und dem Wohnsitz des Festgenommenen mehrere Gramm Suchtmittel, zwei weitere Schreckschusspistolen, sowie zwei Schlagringe und zwei verbotene Messer sichergestellt werden.

Nachdem am Mittwoch die Einvernahmen der Beteiligten erfolgten, ordnete die Staatsanwaltschaft die Einlieferung des Dealers in die Justizanstalt an. Er wird wegen versuchter schwerer Körperverletzung sowie Übertretungen nach dem Suchtmittelgesetz und dem Waffengesetz angezeigt.

Donnerstagnachmittag teilte das Landesgericht Klagenfurt mit, dass der 25-jährige mutmaßlicher Drogendealer aus in Klagenfurt in Untersuchungshaft genommen wurde.

Polizei warnt vor eigenmächtigen Aktionen

Die eigenmächtige Aktion des 36 Jahre alten Vaters ist diesmal gut ausgegangen, die Polizei warnt aber ausdrücklich davor, Kriminelle selbst stellen zu wollen. Es sollte immer die Polizei alarmiert werden. Polizeisprecherin Waltraud Dullnig: „Man weiß nie wer sein Gegenüber ist in solchen Momenten und dieser junge Mann hatte eine Schreckschusspistole sowie zwei Schlagringe und zwei verbotene Messer besessen die auch sicher gestellt wurden. Selbstjustiz, auch wenn es in manchen Momenten eventuell nachvollziehbar scheint, so ist ganz dringend davon abzuraten. Denn dafür ist die Polizei zuständig.“