2-G-Kontrolle
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Coronavirus

Lockdown-Ende: 2-G-Regel bleibt

Am Montag endet der Lockdown für Ungeimpfte, hat die Bundesregierung am Mittwoch bekannt gegeben. Andere Maßnahmen, wie die 2-G-Regel im Handel und in der Gastronomie bleiben aber weiter in Kraft. Ungeimpfte leben seit Mitte November mit Einschränkungen. Der ORF schaute sich an, wie Betroffene damit umgehen.

Ausgangsbeschränkungen galten seit 15. November für jene Personen, die weder über ein gültiges Impfzertifikat verfügen noch nachweisen können, in den letzten 180 Tagen eine Coronavirus-Infektion überwunden zu haben. Zwar endet nun dieser Lockdown für Ungeimpfte, weitere Einschränkungen bleiben jedoch. So gilt weiterhin die 2-G-Regel im Handel und in der Gastronomie.

Polizei führt CoV-Kontrollen durch

Am Montag endet der Lockdown für Ungeimpfte. Das hat die Bundesregierung am Mittwoch bekanntgegeben. Andere Maßnahmen, wie die etwa im Handel und in der Gastronomie geltende 2-G-Vorschrift, bleiben weiter in Kraft. Ungeimpfte lebten seit Mitte November mit Einschränkungen. „Kärnten heute“ zeigt, wie Betroffene damit umgehen und wie die Polizeikontrollen seit Mitte November funktioniert haben.

Nicht alle Händler wollen kontrollieren

Ein Impf- oder Testzertifikat zu kontrollieren, das sieht Händlerin Christa Schneider aus Villach nicht ein. Bei ihr sind alle Kunden willkommen, egal ob geimpft oder nicht: „Es darf bei mir jeder einkaufen, ob geimpft oder ungeimpft oder sonst was. Es interessiert mich nicht und ich überprüfe auch keinen. Es steht mir nicht zu. Das ist nicht meine Aufgabe. Wenn das jemand will, soll das die Exekutive oder die Behörde oder sonst wer machen, ich mache es nicht. Es geht mir nur darum, dass jeder herein darf, ohne wenn und aber.“

Händlerin in ihrem Geschäft
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Bei Christa Schneider sind alle Kunden willkommen

Die Reaktion der Kunden ist großteils positiv: „Es kommen Leute herein, die bringen etwas vorbei. Sie machen Mut, die kaufen Sachen ein, obwohl sie gar nichts brauchen, geben auch ein schönes Trinkgeld dazu für eventuelle Strafen.“

Willkommensschild
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Mögliche Konsequenzen oder gar Strafen will sie in Kauf nehmen, um ein Zeichen zu setzen, wie sie sagte: „Ich halte alles ein, so wie ich 40 Jahre jeden Menschen herein lasse, lasse ich auch jetzt jeden Menschen herein. Das ist keine Straftat. Eher diejenigen, die mich jetzt dazu nötigen werden, Menschen nicht herein zu lassen, das ist eher eine Straftat. Das ist nämlich Nötigung. Da müsste ich eher umgekehrt eine Anzeige machen.“

Exekutive zieht positive Bilanz

Generell zieht die Exekutive eine positive Bilanz über die Kontrollen während der vergangenen Monate des Lockdowns für Ungeimpfte, sagte Polizeisprecher Mario Nemetz: „Bei den CoV-Kontrollen beziehungsweise der Einhaltung der Maßnahmen hat es natürlich einige wenige gegeben, die uns ihren Unmut mitgeteilt haben aber der überwiegende Teil der Bevölkerung hat diese Kontrollen mitgetragen.“

Polizei mit Masken in der Innenstadt
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Polizeibeamte kontrollieren 2-G-Nachweise

Umsetzung der Maßnahmen als Herausforderung

Die Umsetzung der Maßnahmen stellte Klagenfurterin Laura Gentile, die aus medizischen Gründen nicht geimpft ist, vor Herausforderungen. Auch, weil ihre Alltagsassistentinnen zum Beispiel für einen Krankenhausbesuch mit ihr nicht nur getestet, sondern auch genesen oder geimpft sein mussten: „Das war aber vielleicht nicht möglich, weil ich eine Vertrauensperson mitnehmen wollte, der ich zu hundert Prozent vertraue – ich brauche sie, ich kann ohne sie nicht.“

Laura Gentile mit Assistentin
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Laura Gentile mit ihrer Alltagsassistentin

Ungeimpfte: „Extremer psychischer Druck“

Viele Ungeimpfte lehnen die Impfpflicht, die mit 1. Februar in Kraft tritt, weiterhin ab, weil ihnen der Entscheidungsspielraum fehlt. Sie gaben anonym dem ORF Interviews: „Natürlich fühlt man sich ausgegrenzt. Vor allem, wenn man schief angeschaut wird, wenn man sagt, man ist ungeimpft. Die Leute gehen sogar einen Schritt zurück. Ich finde eine Impfung soll eine freie Entscheidung sein. Da hilft leider keine Belohnung und keine Bestrafung.“

Ungeimpfte Frauen anonym
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Zwei Betroffene gaben dem ORF Interviews und schilderten ihre Situation

Eine weitere Frau, die anonym bleiben möchte, sagte: „Es ist einfach ein extremer psychischer Druck. Freunde treffen, Feiern zu gehen, muss ich ehrlich sagen. Ich bin doch gerne unterwegs. Du bist gezwungen, online zu shoppen und kannst einfach daheim nicht mehr kleine Läden unterstützen, was ich eigentlich schon immer gerne getan habe.“ Bis es angesichts der steigenden Fallzahlen zu weiteren Lockerungen kommt düfte es noch ein weiter Weg sein.