CoV-Gurgeltest
APA/GEORG HOCHMUTH
APA/GEORG HOCHMUTH
Coronavirus

Freitesten mit Gurgeltests möglich

Ab Dienstag können sich Kontaktpersonen von Infizierten, die mit diesen nicht in einem Haushalt leben, mittels der PCR-Gurgeltests ab dem fünften Tag aus der Quarantäne freitesten. Ein Gesundtesten für Infizierte mach fünf Tagen ist nicht möglich, auch wenn sie dreimal geimpft sind.

Die abgesonderten Personen werden einen Bescheid durch die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde erhalten und können ab dem fünften Tag die PCR-Gurgeltests nach Anleitung und mit Kamera machen. Ist das Ergebnis negativ, kann man raus aus der Quarantäne, so der Pressesprecher des Lands, Gerd Kurath. Beim Freitesten reiche das Testergebnis als „Freifahrtsschein aus der Quarantäne“. Auf einen behördlichen Bescheid müsse man nicht mehr warten.

Nicht selbst zur Apotheke gehen

Kurath betonte jedoch, dass man auf das Ergebnis warten müsse und dass man den Test nicht selbst bei der Apotheke abgeben dürfe, da man ja noch in Quarantäne und potenziell ansteckend sei. Außerdem gelte die Möglichkeit nicht für alle: „Kontaktpersonen, die in einem Haushalt mit Infizierten leben, können sich nicht freitesten. Das geht aufgrund der hohen Ansteckungswahrscheinlichkeit von Omikron nicht.“ Dreifachgeimpfte ohne Symptome gelten in der Regel auch in Familien von Infizierten nicht als Kontaktpersonen, die Behörde könne dies aber selbstständig anders entscheiden.

Infizierte können sich nicht nach fünf Tagen gesundtesten, denn die Erfahrung zeige, dass 95 Prozent der Infizierten nach fünf Tagen auch noch infektiös sind, so Kurath. Das gilt auch für dreifach geimpfte. Kapazitätsobergrenze seien 25.000 PCR-Tests pro Tag, bisheriger Testspitzenwert waren 13.000 Tests täglich, so Kurath.

Sozialpartner befürchten Lahmlegung der Wirtschaft

Am Montag hatten die Präsidenten von Wirtschaftskammer, Jürgen Mandl, Arbeiterkammer, Günther Goach, Industriellenvereinigung, Timo Springer, Landwirtschaftskammer, Siegfried Huber und Österreichischem Gewerkschaftsbund, Hermann Lipitsch in einer gemeinsamen Aussendung gefordert: „Wenn die Testkapazitäten des Landes in der sich weiter aufbauenden Omikron-Welle nicht mehr ausreichen, dann müssen eben alle PCR-Tests wie z.B. von ‚Kärnten gurgelt‘, Apotheken sowie in den Betrieben durchgeführte, ebenfalls zugelassen werden“. Sonst drohe die Personalknappheit die Wirtschaft lahmzulegen. Dem kam das Land nun nach.

Der Handel forderte am Montag ein Ende der 2-G-Regel mit Einführung der Impfpflicht Anfang Februar. Laut den Spartenvertretern diene der Lockdown dazu, zum Impfen zu motivieren. Diese Motivation sei angesichts der Impfpflicht nicht mehr notwendig, hieß es.

Landes-Verordnungen werden verlängert

Weiters gab Kurath bekannt, dass drei Verordnungen des Landes Kärnten bis zum 28. Februar verlängert wurden: Die Begrenzung der Gültigkeit eines PCR-Tests für den Besuch von Alters- und Pflegeheimen auf 48 Stunden, die Personenbeschränkungen in der Gastronomie auf zehn Personen pro Tisch und die Maskenpflicht bei Gelegenheitsmärkten. Grund sei, dass Kärnten bei der Omikronwelle etwa zehn bis 14 Tage hinterher hinke, so Kurath. Der Höchststand an Neuinfektionen sei also erste Mitte Februar zu erwarten.

Contact-Tracing gerät an seine Grenzen

Was das Contact-Tracing betrifft, sei die Lage in den Magistraten und Bezirkshauptmannschaften merklich angespannt. Abhängig vom jeweiligen Bezirk könne das Contact-Tracing deshalb nicht mehr überall tagesaktuell absolviert werden. Die Lage sei aber im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch unter Kontrolle, hieß es vom Land.

Höhepunkt Mitte Februar erwartet

Kärnten überschritt mit 100.083 bestätigten Covid-19-Fällen seit Beginn der Pandemie am Dienstag die Hunderttausendermarke. In den vergangenen 24 Stunden wurden 1.269 Neuinfektionen gemeldet. 119 Personen befinden sich in Spitalsbehandlung, davon werden 15 auf einer Intensivstation behandelt. Auch die Zahl der geschlossenen Schulklassen steig auf 118 an, am Montag waren es noch 91. Mit dem Höhepunkt der Omikron-Welle wird Mitte Februar gerechnet.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sprach sich am Dienstag nach der Regierungssitzung für ein Ende des Lockdowns für Ungeimpfte aus, da ja nun die Impfpflicht komme.