Bildung

Schülerstreik wegen mündlicher Matura

Die Aktion Kritischer Schülerinnen und Schüler spricht sich entschieden gegen eine verpflichtende mündliche Matura in diesem Schuljahr aus. Bildungsminister Martin Polaschek will sie nach pandemibedingten Erleichterungen heuer wieder planmäßig durchführen lassen. Am Mittwoch soll deswegen gestreikt werden.

Das Antreten zu einer mündlichen Reifeprüfung soll wie in den vergangenen beiden Schuljahren nur freiwillig sein, so die Forderung der Aktion Kritischer Schülerinnen und Schüler, erklärt deren Vertreter in Kärnten, Jakob Janeschitz: „Unsere Arguemnte dafür sind, dass Schüler dieses Jahr von allen am längsten von den CoV-Maßnahmen und Lockdowns betroffen waren. Wir würden es unfair finden, wenn die Menschen, die heuer maturieren, diese Anpassung nicht hätten.“

„Oft nicht soviel Streikpotenzial“

Am kommenden Mittwoch wollen Schülerinnen und Schüler in ganz Österreich für dieses Anliegen demonstrieren. Auch in Kärnten. Zur Kundgebung in Klagenfurt sind 150 Teilnehmer angemeldet. Dass die Unterstützung für das Anliegen nach einer nur freiwilligen mündlichen Matura damit recht schwach ist, sieht Janeschitz nicht. Er sagte, die Mehrheit sei dagegen, nur das Streikpotenzial sei oft nicht so gegeben.

Dass eine Matura ohne mündlichen Teil als eine entwertete Matura angesehen werden könnte, wird von der Aktion Kritischer Schüler nicht befürchtet. Man könne nicht einer gesamten Generation die Matura entwerten, so Janeschitz.

Auch schriftliche Matura in Frage gestellt

Wer in den vergangenen beiden Jahren bei der mündlichen Matura nicht antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Die Aktion Kritischer Schülerinnen und Schüler verlangt nicht nur eine Fortsetzung der freiwilligen mündlichen Matura, sondern ist dafür, dass es für Maturantinnen und Maturanten auch möglich sein sollte, an der schriftlichen Matura nicht teilzunehmen. In einem solchen Fall sollten im Maturazeugnis die Durchschnittsnoten der letzten beiden Schuljahre stehen.

Erleichterungen geplant

Das Bildungsministerium kündigte vergangene Woche an, dass es bei der Matura Erleichterungen geben werde. So werden die Gesamtverrechnung aller Punkte, die leichter verständlichen Aufgaben im zweiten Prüfungsteil, die Einführung halber Punkte bei manchen Aufgaben sowie die „Best-of-Wertung“ (bei drei Aufgaben zählen nur jene beiden, bei denen die meisten Punkte erreicht wurden, Anm.) beibehalten.