Coronavirus und Immunzellen in Animation
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Coronavirus

Omikronwand baut sich wie erwartet auf

Kärnten verzeichnet am Samstag 1.272 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, die 7-Tage-Inzidenz beträgt 1.123,7. Nun baue sich die Omikronwand zeitverzögert auf, hieß es am Samstag. Es liege auch an jedem Einzelnen, die Welle zu brechen. Impfen, testen und das Einhalten der Maßnahmen seien wichtiger denn je.

Von Samstag auf Sonntag wurden 1.725 Neuinfektionen gemessen. Der Coronavirus-Sprecher des Landes Kärnten, Gerd Kurath, sagte, in dieser Größenordnung werde es weitergehen.

Am Samstag lobt Kurath die Vorbereitungen des Landes auf diese fünfte Welle. Er nannte erweiterte Testkapazitäten, teilweise Wiedereinführung der Wohnzimmertests, das Bemühen, Freitestungen via PCR-Gurgeltests zu ermöglichen und ein Angebot von rund 50.000 Impfungen wöchentlich. Die Verdachtsfalltestungen und das Contact-Tracing in den Gesundheitsbehörden funktionieren bislang lückenlos, so der Sprecher.

Allerdings gab es am Freitag einigen Wirbel wegen der Ankündigung, dass es ein Freitesten nach fünf Tagen Quarantäne ab Samstag nicht mehr geben werde, weil die PCR-Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Das führte zu einem Aufschrei in der Wirtschaft, die einen Personalmangel fürchtet – mehr dazu in Freiteststopp sorgt für Wirbel. Diesen Stopp der Freitestungen nannte Kurath ein „vorausschauendes Management“, um die notwendigen Ressourcen und Kapazitäten vor allem für die kritische Infrastruktur aufrechterhalten zu können.

Solidarität eingefordert

Damit die Lage möglichst lange unter Kontrolle bleibe, sei jetzt Solidarität gefordert. Es sei wichtig, die Angebote auch zu nutzen. Darüber hinaus machte das Coronavirus-Experten-Koordinationsgremium darauf aufmerksam, dass zur Sicherheit in den Betrieben jedes Unternehmen selbst gefordert sei, entsprechende Konzepte zu erstellen bzw. deren Einhaltung zu kontrollieren.

„Es muss dafür Sorge getragen werden, dass unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen das Risiko einer Übertragung des Virus so gering wie möglich gehalten wird, und dass die Fortführung des Betriebes gerade im Bereich der kritischen Infrastruktur auch bei größeren Ausfällen gewährleistet bleibt“, so Kurath.

Aktuelle Zahlen Samstag

7.268 Menschen sind aktuell infiziert, es gab 1.272 Neuinfektionen. 100 Personen sind hospitalisiert, um 13 weniger als am Freitag. 84 stationär und 16 auf Intensivstationen. Eine weitere Person verstarb, die Zahl der Covid-Toten steigt damit auf 1.110 seit Beginn der Pandemie.

1450 und Online-Meldung möglich

Verdachtsfälle können sich weiterhin online oder per 1450 telefonisch melden. Das gilt für alle, die sich selbst als Verdachtsfall sehen bzw. ein positives Schnelltest-Ergebnis vorliegen haben. Die Meldung sei zudem für den folgenden Behördenweg im Zuge einer Infektion unerlässlich.

Das Testangebot des Landes mache inklusive Schulen 60.000 Testauswertungen täglich möglich. Grundsätzlich biete man PCR-Verdachtsfalltestungen, PCR-Bevölkerungstests und Antigen-Tests in den Teststraßen in den Bezirken an, zusätzlich gebe es das Angebot mit den PCR-Gurgeltests für zu Hause, die von über 97 Spar-Filialen und 102 Apotheken abgewickelt werden. Für die Lollipop-Tests in den Kindergärten wurden weitere 120.000 bestellt. Es gebe auch vier mobile Testteams für Verdachtsfalltestungen an Personen, die selbst nicht mehr mobil seien.

Kurzfristig gelten auch wieder die Wohnzimmertests, die man registrieren muss. Derzeit gibt es aber keine gratis Antigentests in den Apotheken, man muss sie um rund fünf Euro kaufen oder verwendet welche, die man noch zu Hause hat. Diese Tests gelten nur als 3-G-Nachweis, nur als Ausnahme auch als 2-G plus.

50.000 Impfungen pro Tag möglich

Rund 50.000 Impfungen können derzeit wöchentlich verabreicht werden. Dazu zählen die Angebote der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und Gemeinden ebenso wie das betriebliche Impfen und die Kapazitäten, die das Land Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Roten Kreuz und der Österreichischen Gesundheitskasse anbiete. In den nächsten Tagen werde man sich auch schon für den Impfstoff Novavax vormerken lassen können. Wann der Impfstoff geliefert werde, sei aber noch unklar – mehr dazu in Land fordert mehr Novavax-Impfdosen.

„Maßnahmen dringend einhalten“

Das Koordinationsgremium ruft dazu auf, sich immer, aber ganz besonders in den kommenden Tagen, an die verordneten Maßnahmen zu halten: Abstand halten, die FFP2-Maske dort wo sie vorgeschrieben ist bzw. der Abstand nicht eingehalten werden kann tragen, regelmäßiges Händewaschen und zuhause bleiben, wenn man sich krank fühle sowie das Testen können dazu beitragen, die Infektionskette zu unterbrechen.