Coronavirus

Land fordert mehr Novavax-Impfdosen

Die Wirksamkeit des Proteinimpfstoffs Novavax soll laut Studien bei mehr als 90 Prozent liegen. Damit ist Novavax ähnlich wirksam wie die mRNA-Impfstoffe. Das Land dürfte vorerst nur 3.500 Impfdosen erhalten und fordert vom Bund mehr Impfstoff.

Österreich bestellte 750.000 Novavax-Impfdosen für das erste Quartal. Davon wird Kärnten vorerst nur rund 3.500 Dosen erhalten. Das sei zu wenig, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Freitag in einer Aussendung. Er forderte in einem Schreiben an den Gesundheitsminister mehr Novavax-Impfdosen für Kärnten, zumal im Dezember mehr als die doppelte Menge angekündigt wurde. Bei Novavax müssen zwei Impfdosen innerhalb von etwa drei Wochen verabreicht werden.

Die Impfstofflieferung selbst verzögert sich. War sie im Dezember noch für Jänner angekündigt, so ist es jetzt Mitte Februar. Gerade für Impfskeptiker könnte der Proteinimpfstoff Novavax eine Alternative sein.

Jörg Weber Infektionsexperte KABEG
ORF
Jörg Weber

„Jede Impfung beeinflusst Infektionsgeschehen“

Der Infektionsexperte der KABEG, Jörg Weber, erklärt, wie der Impfstoff wirkt: „Dieser Impfstoff macht im Prinzip genau das Gleiche, nur verwendet er nicht die gesamte Virus-Oberfläche, sondern nur einen Teil davon. Auf diesem Teil ist das Spitzenprotein dargestellt. Es induziert dann in der Muskelzelle, wo der Einstich passiert, eine Antikörperantwort. Diese verhindert dann das Ausbrechen der Erkrankung.“

Jede Impfung hilft, das Infektionsgeschehen im Land zu beeinflussen, sagt Primarius Jörg Weber: „Eine Teilimpfung hat einen Effekt, eine zweite Teilimpfung hat mehr Effekt, eine Infektion hat einen Effekt und eine Infektion mit einer zweiten Teilimpfung hat auch einen Effekt. Jeder Immunkonktakt – ob durch Infektion oder Impfung, unabhängig vom Impfstoff – generiert Immunität. Das ist das Prinzip des Boosterns. So bekam man auch andere Infektionskrankheiten in den Griff.“

Experte: Jährliche CoV-Impfung wahrscheinlich

Der Vorstand der Neurologie am Klinikum Klagenfurt und Infektionsexperte der KABEG, Jörg Weber, ist überzeugt, dass es auch eine vierte Impfung geben wird: „Die Frage ist, wann man diese verabreichen soll. Es gibt auch bei den mRNA-Impfstoffen bereits einen an die geringe Veränderung des Spike-Proteins adaptierten Impfstoff. Er wird im April zur Verfügung stehen. Ich gehe davon aus, dass man sich über kurz oder lang einmal pro Jahr gegen Covid impfen lassen wird. Ich glaube, dass das eine sehr realistische Einschätzung ist.“

Kärnten wird, sobald Liefermengen und Lieferdaten bekannt sind, die Voranmeldung auf der Impfplattform des Landes freischalten, heißt es seitens des Landes. Novavax wird dann in den Impfstraßen verimpft.