Das Hotel Seefels in Pörtschach wird derzeit mit einer kolportierten Investitionssumme von mehr als 30 Millionen Euro renoviert. Täglich sind hunderte Arbeiter von 35 Firmen im Einsatz, damit die Arbeiten bis Mai abgeschlossen werden können.
Installationsfirma beklagt wenig Interesse für Lehrberuf
Thomas Willegger von Installation Dolinschek sagt, es sei verdammt schwer, Nachwuchskräfte zu finden. Die meisten Schüler würden weitere Ausbildungen oder einen Maturaabschluss anstreben: „Es werden jedes Jahr weniger. Zu meiner Lehrzeit gab es jedes Jahr vier neue Lehrlinge im ersten Lehrjahr. Wenn es hochkommt haben wir jetzt nur mehr einen.“
Lehrlinge gesucht
Kärntner Unternehmen suchen Hände ringend nach Lehrlingen. Vor allem der Tourismus und die Baubranche leidet unter dem Nachwuchsmangel.
Beste Fürsprecherin für den Beruf ist seine Kollegin Michelle Hohenberg aus Villach: „Lernen ist definitiv besser, weil man nach drei, vier Jahren fertig ist und sein eigenes Geld verdient. Ich kann mich nachher noch immer entscheiden, ob ich weiter mache oder etwas andere machen möchte. Für mich würde jedes Mal wieder eine Lehre in Frage kommen und nicht das Schulegehen oder Studieren.“
Auch Quereinsteiger haben gute Chancen
Wer mit seinem gewählten Lehrberuf nicht glücklich ist, kann gern auch Umlernen, sagt Lüftungstechniker Manuel Lampret: „Wir schulen Leute aus unterschiedlichen Bereichen ein. Wir haben in unserer Firma zum Beispiel Bäcker, Köche, Spengler. Es ist ein super Beruf.“
Damit auf der Großbaustelle alles läuft und die Zusammenarbeit nicht stockt, übernahm ein Großkonzern die Bauleitung. Auch Bauleiter Stefan Triebelnig kennt den Mangel an Lehrlingen: „Unsere Branche ist durch Kälte und verschiedene Erschwernisse etwas verschrien. Der Bauberuf bietet aber auch ziemlich viele Möglichkeiten. Man kann auch viel für seinen eigenen Haushalt lernen, was einen weiterbringt.“ Man habe trotz Pandemie gute Aufstiegschancen.
Lehrlinge bereuen ihre Wahl nicht
15 Lehrlinge möchte der Konzern heuer aufnehmen und selbst ausbilden. Wer schon da ist, gilt als Glücksfall. Peter Roth, Lehrling im ersten Lehrjahr, sagt, er habe sich für diesen Beruf entschieden, weil er schon als Kind gerne auf Baustellen war.
Emanuel Petonjic, ebenfalls aus dem Lehrjahr, sagt, er trete in die Fußstapfen seines Vaters, der ebenfalls Maurer war und eine eigene Firma hatte.
Hotel lockt mit Luxus auch für Mitarbeiter
Das Hotel würde nach der Öffnung gerne zwölf Lehrlinge ausbilden, zuletzt gab es nur halb soviele. Florian Scheichenbauer vom Hotel Schloss Seefels: „Wir bieten unseren Mitarbeitern auch einen eigenen Mitarbeiterstrand. Wir bauen heuer 42 Wohnungen dazu, wo die Mitarbeiter fast wie in einem Vier-Sterne-Hotel untergebracht sind.“