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ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Industrie: Breitbandausbau forcieren

Geht es nach der Industriellenvereinigung (IV) soll Kärnten ein Fünf-Sterne-Industriestandort werden. Für den Ausbau zu einer Industrie-Vorzeigeregion müssten Strukturdefizite behoben und die Infrastruktur wesentlich erweitert werden. Dazu zähle der Breitbandausbau.

Kärnten sei bisher gut durch die Pandemie gekommen, lautet die positive Nachricht. Die negative: Kärnten lasse Chancen vorbeiziehen, wenn es nicht bereit sei, massive Strukturprobleme zu lösen. Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung, zum aktuellen Stichwort Flughafen: „Wir als Industrie finden es sehr schade, dass Politik und Investor auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Wenn man Kunden oder Gäste nach Kärnten bringen will suchen die immer als erstes, wo sie landen können.“ Es sei wichtig, dass der Klagenfurter Flughafen funktioniere.

Es gehe auch, aber nicht nur um Straße, Bahn und Flughafen, sagt der Präsident der IV. Es gehe darum, den Bereich des Breitbandes rascher und umfänglicher auszubauen: „Das ist wirklich die Lebensader für die Industrie und für alle Unternehmen in Kärnten. Da gibt es keine Ausreden. Da muss dringend angesetzt werden.“

Timo Springer Präsident Industriellenvereinigung Kärnten
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Timo Springer

Erhebung der Digitalisierungsgrade von Firmen angestrebt

Im produzierenden Bereich liege Kärnten über dem Durchschnitt der Bundesländer. Ganz Österreich liege in Sachen Digitalisierung hinter Vorreitern wie Skandinavien, sagt Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung: „Da haben wir in Kärnten noch einen weißen Fleck. Es braucht weitere Befunde. Wir wissen nicht um die Digitalisierungsgrade unserer Unternehmen Bescheid.“ Es gelte, diesbezüglich sofort nähere Informationen zu sammeln. Damit seien nicht speziell die Industriebetriebe, sondern alle Firmen in Kärnten gemeint.

Infineon Industrie Kärnten
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Infineon Villach

Ziel: Forschungsquote steigern

Aufholbedarf gebe es auch bei der Forschungsquote der Betriebe, sagt Präsident Springer: „Es gibt in Kärnten 240 forschende Einheiten. Diese Zahl müssten wir verdoppeln. Damit wären wir unter den Top-3-Bundesländern in Österreich.“

Generell sei eine Art Vernetzungscoach nötig, wünscht sich Springer. Denn von den Technologieparks bis zu den Landesgesellschaften müssten alle Beteiligten besser zusammenarbeiten.

Fertigungsstraße Industriebetrieb Kärnten
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Wenn dann auch noch ausreichend Nachwuchskräfte ausgebildet werden, sei Kärnten auf dem besten Weg, ein sehr gutes Industrieland zu werden. Die Industriellenvereinigung spricht von einem Fünf-Sterne-Standard.