Parkscheinautomat Klagenfurt
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Verkehr

Unmut wegen Parkgebührenerhöhung

Ab 31. Jänner werden in Klagenfurt die Tarife für gebührenpflichtige Kurzparkzonen um 80 Prozent erhöht. Die Politik in Klagenfurt plante das schon länger – für Autofahrer und Kaufleute ist es dennoch ein Ärgernis.

Musste man als Autofahrer bis vor kurzem noch 50 Cent bezahlen, so werden es künftig 90 Cent pro halber Stunde sein. Die Klagenfurter Kaufleute sind skeptisch, was das neue Parkgebühren-System anbelangt. Frequenzprobleme gebe es schon jetzt.

Klagenfurt erhöht Parktarife um 80 Prozent

Ab dem 31. Jänner 2022 werden in Klagenfurt die Tarife für gebührenpflichtige Kurzparkzonen von 50 auf 90 Cent angehoben – für Autofahrer und Kaufleute ein Ärgernis.

Es sei zu befürchten, dass noch mehr kaufwillige Kundschaft in die Einkaufszentren abwandere, wo es entweder Billigparkplätze oder sogar Gratis-Parken gebe, sagt Cornelia Hübner, die Obfrau der Innenstadtkaufleute: „Wir haben das Problem, dass wir ja auch keine Einwohner in der Stadt haben. Wenn wir viele Bewohner in der Stadt hätten, wäre es kein Problem mit den Parkgebühren, denn dann bewegt sich eh genug in der Stadt. Es gibt den schönen Spruch, dass das Einkaufssackerl mit dem Auto fährt. Solange wenige in der Stadt wohnen wird das auch nicht funktionieren mit den Autos.“

Mann und Frau vor Parkscheinautomat Klagenfurt
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Gebührenrückvergütung für Kaufleute wünschenswert

Die Kaufleute fühlen sich also von Klagenfurts Stadtverantwortlichen übergangen. Verbesserungsvorschläge lägen seit langem auf dem Tisch, darunter auch die Idee, den Kunden die Parkgebühr beim Einkaufen in irgendeiner Form rückzuvergüten. Hübner spricht von „Drüberfahren“: „Man hat keine Konzepte, man erhöht jetzt einfach das Ganze und verwendet das Geld nicht für andere Aktionen, zum Beispiel, dass man den Kunden einen gewissen Betrag rückvergütet.“

Stadt beruft sich auf Mobilitätskonzept

Von Seiten der Stadt heißt es, dass die Erhöhung bereits 2019 im Mobilitätskonzept der Stadt festgeschrieben worden und auch längst überfällig gewesen sei, so Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten). Er verwies darauf, dass Klagenfurt eine der wenigen Städte sei, wo eine halbe Stunde lang gratis geparkt werden könne: „Viele Städte haben auch das nicht und höhere Tarife.“

Anreiz für Umstieg auf „Öffis“

Nicht zuletzt sollen die höheren Parkgebühren zwei Millionen Euro mehr pro Jahr in die finanzschwache Stadtkasse spülen, aber auch ein Anreiz dafür sein, vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Erst am Mittwoch wurde ein neues Konzept für den öffentlichen Personen-Nahverkehr präsentiert, in das neun Millionen Euro investiert werden.