Drei Windräder
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Chronik

Kärntner Windparks im Aufwind

Österreichweit sollen heuer 106 neue Windkraftanlagen aufgestellt werden, acht davon in Kärnten auf der Steinberger Alpe bei St. Georgen/Lavanttal und auf der Soboth. Projekte auf der Kuchalm bei Metnitz und Bärofen auf der Koralpe sind in der Warteschleife. Darüber hinaus plant auch die KELAG im Lavanttal drei Projekte.

Seit dem Spatenstich vergangenen Juli entwickelte sich beim Bau der Windparks auf der Steinberger Alpe, hoch über St. Georgen im Lavanttal, und auf der Soboth einiges: Die Firma EcoWind will dort mit acht Windrädern Strom für knapp 18.000 Haushalte erzeugen. Die Fundamente sind fertig, auch bei den Zuwegen und Ableitungen liege alles im Zeitplan, sagt EcoWind-Geschäftsführer Johann Janker: „Mit Mai kommen die Anlagen. Die geplante Inbetriebnahme ist im September/Oktober.“ Er rechnet mit einer Einhaltung dieses Zeitplanes.

Bärofen: Umsetzungsplanung von Einsprüchen abhängig

EcoWind ist auch Projektwerber für den seit vielen Jahren geplanten Windpark Bärofen auf der Koralpe. Hier heißt es nach Einsprüchen gegen den UVP-Bescheid Warten auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, so Janker: „Wir erwarten im Sommer den zweiten positiven Entscheid. Dann würden wir gerne in die Umsetzungsplanung gehen. Außer die Gegner oder die Leute, die erneuerbare Energie nicht in der ersten Reihe unterstützen wollen, werden dann in die nächste Instanz gehen, was nicht zu verhindern ist. Dann wird es ein Jahr länger dauern, aber wir sind sehr optimistisch, dass der Bärofen entsteht.“

Auf der Kuchalm bei Metnitz stünde einem Windpark rechtlich nichts mehr im Wege. Für die geplanten acht Windräder liegen alle Genehmigungen vor. Die Verbund Green Power übernahm das Projekt im Vorjahr. Für die Umsetzung gibt es aber noch keinen konkreten Zeitplan.

KELAG rechnet mit breiter Akzeptanz für Projekte

Gleich drei Windkraft-Projekte will die KELAG im Lavanttal errichten. Für sieben Windräder in Lavamünd wurde ein Projekt schon für die Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Behörde eingereicht. Weitere 17 plant die KELAG auf der Petereralpe in Reichenfels und auf der Steinberger Alpe, in der Nähe der Anlagen von EcoWind.

KELAG-Manager Bernd Neuner: „Diese Einreichung soll bis spätestens zum zweiten Quartal des heurigen Jahres erfolgen.“ Mit einem Bau werde wohl nicht vor 2024 zu rechnen sein, zumal auch die KELAG im Genehmigungsverfahren mit Einsprüchen rechnen muss, sagte Neuner: „Wir haben im Vorfeld mit den Vertretern der Gemeinden, aber auch der Bevölkerung Kontakt aufgenommen. Wir haben Bürgerinformationsveranstaltungen, Gespräche mit Anrainern und den Gemeindevertretern durchgeführt. Wir gehen absolut davon aus, dass diese Projekte an den Standorten Akzeptanz finden werden und umsetzbar sind.“

Umfrage: Drei Viertel für Windkraft-Ausbau

Zur Akzeptanz von Windrädern beauftragte die Interessengemeinschaft Windkraft Robert Sposato von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt mit einer repräsentativen Umfrage. Laut dieser befürworten mehr als drei Viertel der Befragten einen Ausbau der Windkraft in ihrer Region.

Wie am Mittwoch bekannt wurde verstärkt die KELAG auch ihr Engagement im Bereich Photovoltaik: Sie erwirbt dafür das Klagenfurter Unternehmen PVI, um rascher im Bereich Photovoltaik erfolgreich zu sein, wie es in einer Aussendung heißt.