Screenshot von der virtuellen Darstellung des Werkes
w&p Zement
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Wirtschaft

Zementwerk virtuell begehbar

Das Wietersdorfer und Peggauer Zementwerk ist nun erstmals virtuell begehbar. Sieben Jahre nachdem bekannt wurde, dass bei Wietersdorfer Hexachlorbenzol (HCB) in die Umwelt gelangt war, setzt das Werk damit einen Schritt in Richtung Transparenz. Den virtuellen Rundgang gibt es für die Standorte in Wietersdorf und in der Steiermark.

An der Produktion Interessierte können nun bequem über den Computer oder das Smartphone drei verschiedenen w&p Standorten – in Wietersdorf, Peggau und im w&p Transportbetonwerk in Gratkorn – einen Besuch abstatten. Möglich wurde das durch den vollständigen Nachbau der jeweiligen Standorte mittels einer innovativen 3D-Fototechnologie, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Wietersdorfer.

Screenshot aus den Werkstätten
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Virtueller Besuch der Werkstätten im Wietersdorfer Zementwerk

Zutritt auch in Sicherheitsbereiche

Als digitaler Gast erhält man nun auch zu jenen Bereichen Zutritt, die bei regulären Rundgängen aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden dürfen, hieß es in der Aussendung von w&p. Neben dem virtuellen Rundgang liefern diverse integrierte Infopoints detailliertes Wissen etwa zum Abbau der Rohstoffe oder zur Funktionsweise des Drehrohrofens.

Das virtuelle Werk biete noch mehr Transparenz und baue Nähe zu den Produktionsstätten auf, hieß es weiter. Peter Ramskogler, der Vertriebsdirektor von w&p Zement: „Es war uns ein Anliegen unsere Produktionsstätten für jeden und jede zugänglich zu machen. Speziell in Pandemiezeiten bringt das virtuelle Werk noch weitere Vorteile. So können wir zumindest digitale Rundgänge auch weiterhin für Schulen und Universitäten anbieten – unabhängig von aktuellen Sicherheitsbestimmungen.“

HCB-Skandal beschäftigte Wietersdorfer lange

Die w&p Zement GmbH ist eines der führenden Unternehmen für Zement und Beton im Alpe-Adria-Raum und Teil der Alpacem, einem der fünf Geschäftsfelder der Wietersdorfer Gruppe. w&p Zement entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Zemente und Bindemittel im In- und Ausland.

Im November 2014 wurde bekannt, dass bei der Firma Wietersdorfer mit Hexachlorbenzol verseuchter Blaukalk nicht vollständig verbrannt worden und in die Umwelt geraten ist. Im Jahr 2021, sechs Jahre nach dem Bekanntwerden des HCB-Skandals im Görtschitztal, bekamen die Verantwortlichen eine Diversion – HCB-Skandal: Diversion für Verantwortliche (kaernten.ORF.at; 14.1.2021). Drei Monate später zogen die Wietersdorfer eine positive Bilanz – mehr dazu in Wietersdorfer ziehen positive Bilanz (kaernten.ORF.at;; 15.4.2021).