Der Berg müsste unendlich hoch sein, um Befriedigung aus solch einer Arbeit zu erzeugen, sagt der bildende Künstler Wolfgang Walkensteiner: „Im Mythos, das sage ich, ist der Berg zu niedrig und deshalb befördert Sisyphos den Stein immer wieder nach oben.“
Sisyphos-Ausstellung im Künstlerhaus
Eine wahre Sisyphos-Arbeit haben sich die Künstlerinnen und Künstler für die Ausstellung im Künstlerhaus in Klagenfurt angetan. Denn es geht auch um Sisyphos, um das Gefühl einen Stein immer wieder auf den Berg hinaufzuwälzen nur damit er dann wieder hinunterrollt und alles von vorne beginnt.
Neun bildende Künstler stellen sich dem Thema
Das Künstlerhaus 9ist ein Ort der Diskussion. Mit Sisyphos verbindet jeder der neun Künstlerinnen und Künstler etwas anderes. Manche sehen auch sich selbst als Sisyphos.
Struger: Unvermögen, ans Ziel zu kommen
Celine Strugers Skulpturen entstehen für jede Ausstellung neu: „Dieses Unvermögen, ans Ziel zu kommen und dieser Versuch, sich weiter zu entwickeln und immer von vorne anfangen zu müssen. In dieser Skulptur ist es ähnlich, sie ist ephemer (flüchtig, nur von kurzer Dauer; die Red.) aber doch eine Skulptur. Das heißt, das Wasser verändert sich, es verdunstet, man muss immer wieder nachschütten, es ist wie bei einer Topfpflanze.“
Zähe Arbeit schafft intensive Kraft
Eine Skulptur unendlich wie die Qualen von Sisyphos zeigt Niclas Anatol. Kunst, in der unendlich viel Arbeit steckt. „Das könnte man viel einfacher und schneller machen, aber ich habe mich ganz bewusst dieser Arbeit ausgesetzt, die ganz extrem zäh und langwierig ist und dadurch bekommt die Arbeit eine ganz intensive Kraft.“
Egartner: Mit Autobahnbau aufgewachsen
40 Bilder vom gleichen Stein zeigt Romana Egartner. „Der Stein stammt so ziemlich von der Mitte des Karawankentunnels, von der zweiten Röhre, die gerade gegraben wird. Ich bin dort aufgewachsen und meine ersten Erinnerungen haben mit diesem Autobahnbau zu tun.“
Musikalisch interpretiert wird die Ausstellung von Nina Polaschegg mit dem Kontrabass und Bruno Strobel (Elektronik).