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Wirtschaft

Verhärtete Fronten bei Flughafen

Vor der am Dienstag stattfindenden Generalversammlung der Flughafengesellschaft, haben sich die Fronten zwischen dem Land und dem Mehrheitseigentümer Lilihill verhärtet. Das Land bleibt bei seinen Nein zu einem von Lilihill-Eigentümer Franz Peter Orasch gewünschten Grundstücksverkauf. Orasch bietet für rund 49 Hektar 17,8 Millionen Euro.

In der letzten Generalversammlung vor Weihnachten scheiterte Orasch mit diesem Angebot – mehr dazu in Flughafengrundstücke: Causa vertagt (kaernten.ORF.at; 16.12.2021). Auch für Dienstag ist ein Beschluss aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.

Flughafen-GV: Kein Grundstücksverkauf

Das Land wird auch am Dienstag in der Flughafen-Generalversammlung einem Grundstückverkauf nicht zustimmen.

Land weiterhin gegen Verkauf von Grundstücken

Die Generalversammlung dürfte am Dienstag nicht all zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Martin Payer von der Kärntner Beteiligungsverwaltung, der das Land als Eigentümer vertritt, ist weiterhin gegen den Verkauf von Grundstücken beim Flughafen: „Die Position des Landes hat sich nicht verändert. Nach wie vor sind wir gegen einen Verkauf. Und ich werde auch morgen in Generalversammlung – sollte ein solcher Antrag gestellt werden – dagegen stimmen.“

Payer sagte, ein Verkauf sei betriebswirtschaftlich fragwürdig, weil man dem Flughafen Entwicklungschancen nehme. Zum anderen sei die Art uns Weise untragbar, sagte Payer. Es werde ein Verkauf ohne Ausschreibung angebahnt, ohne neuerlichem Gutachten und mit einer Bindung, allfällige Lilihill-Immobilien langfristig über Jahrzehnte rück zu mieten. „Damit würde sich der Flughafen in einen Knebelungsvertrag begeben, wobei heute noch nicht einmal feststeht, ob der Flughafen daraus irgendwelche Vorteile ziehen kann.“

Call-Option könnte gezogen werden

Bleibt es langfristig bei der Pattsituation zwischen Land und Stadt auf der einen Seite und Lilihill auf der anderen Seite, könnte auch die Call-Option im Privatisierungsvertrag, wonach der Flughafen wieder zurück an die öffentliche Hand ginge, wenn Fluggäste ausbleiben, gezogen werden.

„Aktuell ist das noch kein Thema, aber wir können nicht zuschauen, wenn die Passagierzahlen a la longue, unter 100.000 fallen. Dann wir die Öffentliche Hand nicht zusehen können, sondern dann wird man sich damit auseinander setzen, ob man dieses Recht wahrnimmt oder nicht.“ Payer hofft aber weiterhin auf einen gemeinsamen Weg mit Lilihill.

Land weiter bereit Beitrag zu leisten

Es gehe dem Land um eine Weiterentwicklung des Flughafens mit dem Mehrheitseigentümer und nicht um Immobilienprojekte, sagte Payer. Das Land sei jedenfalls bereit, seinen Beitrag zum Investitions- und Strategieplan, der beim Teilverkauf von Lilihill vorgelegt worden sei, zu erfüllen.

Damals ging es nicht um Projekte für hunderte Millionen Euro, sondern um Gesamtinvestitionen von knapp 20 Millionen Euro, mit denen bis 2025 500.000 Passagiere am Flughafen abgewickelt werden sollten, sagte Payer.