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Omikron-Welle: Stornos im Wintertourismus

Ab Sonntag ist Österreich wieder auf Deutschlands Liste der Hochrisikogebiete. Grund sind die in Österreich stark steigenden Infektionszahlen mit der Coronavirus-Variante Omikron. Für den Wintertourismus in Kärnten ist das erneut ein Rückschlag, eine Stornowelle baut sich auf.

Deutschland ist ein wesentlicher Markt für die Kärntner Skigebiete. Seit Weihnachten war die Einreise ohne nachfolgende Quarantäne für ungeimpfte Personen wieder möglich, und viele Familien mit Kindern aus Deutschland haben ihren Winterurlaub in Kärnten verbracht.

Durchtauchen oder Saison beenden

Auch die Buchungen im Jänner und für die Semesterferien waren gut. Am Freitag wurde aber bekannt, dass Österreich für Deutschland erneut Hochrisikogebiet ist. Seither laufen die Stornierungen von Urlauben. Wolfgang Kuttnig von der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer sagte, die Betriebe hätten alles Erforderliche getan und seien jetzt von dieser schlechten Nachricht überrascht worden.

Kuttnig: „Aufgrund der hohen Stornierungsanzahl stellt sich für viele Betriebe die Frage, wie es weitergeht, tauchen sie das im Jänner durch, hoffen sie auf die Semesterferien in Österreich oder treffen sie eine betriebswirtschaftliche Entscheidung, dass sie die Wintersaison frühzeitig beenden.“

Tourismus fühlt sich als „Sündenbock“

Die Situation trifft die Branche hart, nachdem letztes Jahr bereits die gesamte Wintersaison ausgefallen war. Kuttnig: „Wir merken, dass auch in Betrieben, die viel Verständnis haben, der Geduldsfaden reißt. Die Betriebe, speziell im Tourismus, fühlen sich verständlicherweise als Sündenbock.“

Die Betriebe versuchen nun, vermehrt österreichische Gäste zu gewinnen. Auf jeden Fall ist ein Kassensturz nötig.
Speziell für Beherbergungsbetriebe, die hauptsächlich im Winter gebucht werden, geht es nun um die Existenz, sagte Kuttnig, speziell wenn es um die Frage der Betriebsnachfolge geht: „Da sieht man, dass viele Kinder sagen, dass sie sich das nicht antun wollen, weil sie sehen, wie die Eltern kämpfen.“

Bemühen um Ausnahmeregeln für Kinder und Jugendliche

Auch Hotels und Pensionen, die erst im Jahr 2019 begonnen haben und noch gar kein Kapital aufbauen konnten, stehen laut Wirtschaftskammer vor der Entscheidung, ob sie zusperren oder noch weiter kämpfen. Proteste Richtung Deutschland kommen von der Wirtschaft nicht. Die Bundesregierung versucht noch, Ausnahmeregeln für Kinder und Jugendliche zu verhandeln, damit nicht alle Familienurlaube storniert werden.