Baustelle der Überführung Hermagor
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Verkehr

Überführung Hermagor wird teurer

Die lange diskutierte Straßenüberführung in Hermagor wird derzeit gebaut und soll bis Jahresende fertig gestellt sein. Sie ersetzt die bisherige Eisenbahnkreuzung. Allerdings wird sie um rund eine Million Euro mehr kosten, als geplant. Daran ist auch die Pandemie schuld, so die ÖBB.

Die Überführung wird ein großer Straßenbogen über B111 und Bahn. Der Bau macht gute Fortschritte, die auf zwölf Meter hoch aufgeschütteten Rampen senkte sich, wie geplant, um zwei Meter.

Bau der Überführung Hermagor

Die Überführung wird allerdings nicht fünf Millionen Euro kosten, wie bereits 2016 veranschlagt, so Franz Jank, Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur: „Die Kosten der Überfahrtsbrücke belaufen sich derzeit auf sechs Millionen. Corona hat auch hier Auswirkungen gezeigt, wir müssen die Steigerung in Kauf nehmen.“

Baustelle der Überführung Hermagor von oben
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Baustelle von oben

Es ist der letzte Teil, den die ÖBB bei der Gailtalbahn zu erledigen hatten, wie es mit dem Land Kärnten vereinbart war. Die Elektrifizierung der unteren Gailtalbahn bis Hermagor ist fertig gestellt, dafür wurde der zweite Teil bis Kötschach-Mauthen aufgelassen.

Visualisierung der neuen Überführung in Hermagor
ÖBB/P&K
So soll die fertige Brücke aussehen

Die Überführung war ein lange diskutiertes Projekt in Hermagor, sagte der Hermagorer Bürgermeister Leopold Astner (ÖVP): „Jeder hat eine andere Vorstellung gehabt, das war aber nicht durchführbar, manche wollten eine Unterführung, da kommt man aber ins Grundwasser. Und Bahn und Straße sind auch sehr knapp zusammen.“

Baustelle der Überführung Hermagor von oben
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Die Brücke von oben

Sattelzüge müssen passieren können

Der jetzt bestehende unbeschrankte Bahnübergang kurz vor der Haltestelle in Hermagor ist der Hauptgrund für die aufwendige Überführung bei der Ortseinfahrt, die auch für Sattelzüge geeignet sein muss, so Jank. Von den beengten Verhältnissen her sei es nicht möglich gewesen, die Eisenbahnkreuzung an derselben Stelle zu errichten. Das sei zu knapp, kein Lkw könnte gefahrlos übersetzen und vor der B111 anhalten. Es sei daher die einzige Lösung gewesen, um die alte Kreuzung zu ersetzen.

Alte Eisenbahnkreuzung
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Diese Kreuzung ist der Grund für die neue Brücke

Einige Hermagorer gaben der zukünftigen Überführung schon Namen: Tor zu Paradies oder Hölle oder Triumphbogen. Ob sie sich nach der Fertigstellung so in die Landschaft einfügen wird, wird man sehen.