Steinskulptur „Jungfrau von Thurnhof“ am Hauptplatz von Weitensfeld
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Chronik

Weitensfeld und Hermagor sind Kältepole

Strenger Morgenfrost hat am Donnerstag, an einem der kältesten Tage des bisherigen Winters, viele Kärntnerinnen und Kärntner zur Arbeit oder in die Schule begleitet. Die kältesten Orte waren Hermagor (-18 Grad) und Weitensfeld im Gurktal (-17 Grad). Die tiefen Temperaturen haben positive und negative Folgen.

Bei mehrstellige Minusgraden verweigern viele Autos ihren Dienst, sagte der Technische Leiter des ÖAMTC-Kärnten, Oliver Weber. Aktuell haben die 30 Pannenhelferinnen und Pannenhelfer etwa 300 Einsätze pro Tag zu bewältigen. Am häufigsten werden sie wegen ausflockendem Diesel, eingefrorener Scheibenwischanlagen und defekter Batterien gerufen.

Erste Kältewelle in diesem Winter

Kärnten erlebt gerade die erste kleine Kältewelle in diesem Winter – mit Dauerfrost und vielerorts zweistelligen Minusgraden in der Früh. Für die Pannenhelfer der Autofahrerclubs bedeutet das Hochbetrieb, aber auch der Energiebedarf ist in den letzten Tagen deutlich gestiegen.

Schwache oder defekte Batterien erneuern

Weber: „Die Kältewelle wird auch in den nächsten Tagen anhalten. Damit kann es sein, dass Batterien, die bis jetzt funktioniert haben, einen sogenannten Herztod erleiden und das Fahrzeug nicht mehr startet. Deswegen gehören schwache oder defekte Batterien jetzt unbedingt erneuert.“

Bezogen auf ausflockenden Diesel rät der Fachmann, jetzt Premium-Diesel zu tanken: „Dieser Diesel hat eine höhere Startkraft, dadurch ist gewährleistet, dass das Fahrzeug funktioniert, also anspringt und nicht während der Fahrt liegen bleibt.“ Premium Diesel koste zwar zehn bis 20 Cent pro Liter mehr, dies zahle sich jedoch aus, sagte Weber.

Batterie wird geladen
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Eine Batterie wird mit Ladekabeln gestartet

Kältetelefon bringt Hilfe für Obdachlose

Auch obdachlose Menschen bekommen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt besonders zu spüren. Die Anrufe beim kärntenweiten Kältetelefon würden sich derzeit aber noch in Grenzen halten, heißt es von der Caritas. Aktuell verzeichne man ein bis zwei Anrufe pro Nacht. Passanten können über das Kältetelefon Hinweise zu Schlaflagern obdachloser Menschen bekannt geben. In Villach kann auch die Notschlaf-Hotline angerufen werden.

Teams rücken dann aus und bieten den Betroffenen Unterstützung an. Seit 1. November sei das 25 Mal der Fall gewesen. Das Kältetelefon der Caritas ist sieben Tage die Woche, zwischen 18.00 Uhr und 6.00 Uhr früh, unter der Nummer 0463/39 6060 erreichbar.

Plakat Caritas Notschlafstelle
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Plakat der Caritas zum Kältetelefon

Seen frieren allmählich zu

Die Minustemperaturen führen aber auch dazu, dass an immer mehr Kärntner Seen das Eislaufen wieder möglich ist. im Westen des Weißensees ist das ja schon länger der Fall. Nun sind auch der Aichwald- und der Hörzendorfer See freigegeben. Ab Freitag können auch der Rauschelesee und ein Teilstück des Lendkanals sowie der Kreuzberglteich beim Fischerwirt in Klagenfurt zum Eislaufen freigegeben werden – mehr dazu in Drei Seen zum Eislaufen frei gegeben.

Bahnen auf dem Weißensee
Bernhard Jank
Der Weißensee ist längst freigegeben

Am Längsee besteht hingegen höchste Einbruchgefahr, heißt es auf der Homepage des Eislaufvereins Wörthersee.