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Massive Probleme bei PCR-Tests

Bei den PCR-Gurgeltests ist es Donnerstagfrüh zu einem Problem beim elektronischen System gekommen, über das die Anmeldung und die Zustellung der Testzertifikate läuft. Ohne Abgabe des Tests bekamen Personen ein negatives Ergebnis. Probleme gibt es auch in Schulen, viele bekamen falsche oder keine Ergebnisse.

Wer das Video der Testung hochgeladen hatte, bekam innerhalb einer Stunde ein negatives Testzertifikat zugestellt, ohne dass der Test zuvor bei einer Annahmestelle abgegeben wurde. Das Konsortium rund um die Tauernklinik, die die PCR-Gurgeltests abwickelt, sei um eine Problemlösung bemüht, hieß es in einer Aussendung des Landes.

Massive Probleme bei PCR-Tests

Bei den PCR-Gurgeltests ist es Donnerstagfrüh zu einem Problem beim elektronischen System gekommen, über das die Anmeldung und die Zustellung der Testzertifikate läuft. Ohne Abgabe des Tests bekamen Personen ein negatives Ergebnis. Probleme gibt es auch in Schulen, viele bekamen falsche oder keine Ergebnisse.

Tests von Donnerstagfrüh betroffen

Betroffen sind alle Personen, die die Gurgeltests am Donnerstag zwischen 5.00 und 8.00 Uhr gemacht bzw. die Videos davon abgeschickt haben. Österreichweit sind das ca. 3.400 Tests, in Kärnten 509. Die betroffenen Personen werden mittels neuerlichem SMS informiert. Auch andere Bundesländer sollen betroffen sein. Gerd Kurath, der Leiter des Landespressediensts sagte in einer Aussendung, er entschuldige sich bei den Betroffenen für die Aufregung. Es handle sich um einen technischen Fehler am Portal des Dienstleisters, der für das Land Kärnten die Tests auswertet. Betroffene werden gebeten, das Video erneut hochzuladen, eine Wiederholung des Tests sei nicht nötig.

Man bitte um Entschuldigung, sagte Claudia Prantner-Lahr vom Tauernklinik-Konsortiums zum ORF Kärnten. Dieses Konsortium betreibt mit Partnern auch das neue Großlabor in Klagenfurt, das künftig für mehr und schnellere PCR-Tests im Land sorgen sollte. Auch für die Schultestungen ist man mit Partnern zuständig, hier gab es ebenfalls große Probleme. Das Labor sagt, die Schwierigkeiten seien bereits behoben worden.

Opposition kritisiert „Pannenserie“

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sprach von einer „Pleiten-, Pech- und Pannen-Serie“ bei den PCR-Tests. Es sei nicht nachvollziehbar, „dass man nach so vielen Monaten der Pandemie noch immer keine stabilen und sicheren Systeme aufgebaut hat“, sagte Köfer.

Probleme auch bei Schultestungen

Das Bildungsministerium wandte sich am Donnerstag in einem Schreiben an alle Schulen. Das Labor der Bietergemeinschaft Procomcure Biotech kämpfe seit den ersten PCR-Schultests mit massiven Problemen im Datenmanagement. Viele Schulen hätten keine, falsche oder unvollständige Testergebnisse erhalten. Aus diesem Grund bittet man die Schulen um folgendes Vorgehen:

  • Als negativ dargestellte Ergebnisse, die aber einen CT-Wert ausweisen, gelten als Verdachtsfall. Es seien Eltern und Gesundheitsbehörden zu informieren, das Kind müsse nach Hause geschickt und ein neuer PCR-Test extern durchgeführt werden.
  • Die Schulen werden gebeten, noch am Donnerstag einen zusätzlichen Antigentest machen zu lassen. Es sollen immer genügend Antigentests in den Schulen vorrätig sein.

Das Bildungsministerium kündigte rechtliche Schritte gegen das auswertende Labor an.

Am Montag und Dienstag wurden 151 Schülerinnen und Schüler positiv auf das Coronavirus getestet, vier Klassen sind derzeit geschlossen.

Gewerkschaft kritisiert Testchaos

Das Chaos bei der Auswertung der Schul-PCR-Tests rief am Donnerstag auch Kritik der Lehrer-Gewerkschaft hervor. Der Personalvertreter der Kärntner Pflichtschullehrer, Stefan Sandrieser, verlangte eine verlässliche Auswertung der Tests. Lehrerinnen und Lehrer arbeiten am Limit, sagte Sandrieser: „Das Mindeste, was seitens der Kollegenschaft erwartet werden kann ist, dass das angekündigte strenge Testregime, das für alle die Voraussetzung geöffneter Schulen ist, funktioniert.“

Die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung seien dringend aufgefordert, für funktionierende Abläufe zu sorgen. „Unter diesen unprofessionellen Rahmenbedingungen können und werden die Pädagoginnen und Pädagogen nicht bereit sein, weiterhin ihren Dienst zu versehen“, sagte Sandrieser.