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Wirtschaft

Handel kontrolliert 2-G unterschiedlich

Einkaufen ist seit vielen Wochen nur mehr für Geimpfte oder Genesene erlaubt. Theoretisch, denn wirklich kontrolliert wurde bisher nicht. Seit Dienstag sind für den Handel aber Kontrollen des Grünen Passes in den Geschäften vorgeschrieben. Die Händler haben unterschiedliche Strategien.

Etwa 10.000 Geschäfte in Kärnten sind von der Kontrollpflicht betroffen. Ausgenommen sind weiterhin Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie etwa Supermärkte und Drogerien. Wie die Kontrollpflicht umgesetzt wird bleibt den Geschäftsbetreibern und -betreiberinnen weitgehend selbst überlassen, sagte der Sprecher der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Raimund Haberl: „Es gibt da keine einheitlich empfohlene Vorgangsweise. Das hängt von den Gegebenheiten, von den Geschäftsräumen des Unternehmers ab. Auch, um welchen Betrieb es sich handelt.“

Kontrolle spätestens bei der Kasse

Kontrolliert werden muss jedenfalls im Geschäft, spätestens bei der Kasse, doch davon riet Haberl ab: „Ich persönlich würde dazu raten, die Kunden schon beim Betreten des Geschäfts auf die Kontrollpflicht aufmerksam zu machen denn dann ist das Ganze erledigt und ich kann mich dem Verkaufsgespräch widmen.“

Das Einkaufszentrum Atrio in Villach setzt auf ein freiwilliges Stempelsystem für Kundinnen und Kunden, also einmal ausweisen und dann überall hineinkommen. In den City-Arkaden und dem Südpark in Klagenfurt, sowie im Tenorio in Wolfsberg übernimmt jedes Geschäft für sich die Kontrolle. Hier entschied man sich gegen eine zentrale Lösung.

Eigene Streife in den Bezirken für Kontrollen

Das Innenministerium kündigte eine Aktion Scharf bei der Kontrolle der Einhaltung von CoV-Regeln an. So sollen Kunden und auch Geschäftsbetreiber überprüft werden. Es werde seitens der Polizei in jedem Bezirk eine eigene Streife dafür geben, so die Ankündigung.

Haberl würde sich im Gegenzug von der Politik mehr Chancengleichheit im Handel wünschen: „Da die Supermärkte, die immer offen hatten, nicht nur Lebensmittel verkaufen, sondern auch Fernsehgeräte, Kinderspielzeug, Bücher oder Bekleidung. Auch hier ist jetzt keine Kontrolle notwendig während der Fachhandel, der ausschließlich diese Produkte verkauft, kontrollieren muss. Und wir fordern das seit zwei Jahren, dass es hier zu einer Regelung kommt die eben diese Ungleichbehandlung aufhebt.“ Haberl appellierte jedenfalls an alle, die Maßnahmen mitzutragen, denn nur so könne ein weiterer Lockdown verhindert werden.