Babyhand mit Spielzeugringen
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Soziales

Lockdowns bescherten keinen Babyboom

Die Cov-Pandemie, Kontaktbeschränkungen und das immer wiederkehrende Herunterfahren des öffentlichen Lebens bescheren allen mehr Zeit zu Hause. Zu Beginn der Pandemie vor mittlerweile zwei Jahren wurde demnach auch über stark steigende Geburtenzahlen spekuliert. Jetzt zeigt die Statistik: CoV sorgte nicht für einen Babyboom.

13 Minuten nach Mitternacht kam am 1. Jänner 2021 der kleine Ferdinand in Wolfsberg auf die Welt, als Kärntner Neujahrsbaby und somit als erstes Neugeborenes im vergangenen Jahr. Gefolgt sind dem kleinen Lavanttaler weitere 3.343 Babys in den KABEG-Spitälern, das ist ein Rückgang von 30 Kindern im Vergleich mit dem Vorjahr 2020.

Ein deutliches Plus hingegen gibt es auf der Geburtenstation im Krankenhaus Spittal an der Drau, dort kamen im Vorjahr 596 Babys auf die Welt, um 51 mehr als noch im Jahr zuvor. Auch im Krankenhaus St. Veit wurde ein deutliches Plus verzeichnet: Mit 652 Geburten im Vorjahr waren es um 50 mehr als im Jahr davor, sagte Pressesprecherin Katja Kogler.

Mehr Buben als Mädchen

Die meisten Neugeborenen kamen im Krankenhaus-Vergleich traditionellerweise aber im Klinikum Klagenfurt auf die Welt, sagte die leitende Hebamme, Christina Kulle: „Wir hatten mehr Buben als Mädchen, das hat sich auch in ganz Kärnten nieder geschlagen. Im Vergleich waren es 898 Knaben und 792 Mädchen. Wir hatten auch Mehrlingsgeburten, 31 Zwillinge und zweimal Drillinge. Also in Summe hatten wir 1.690 Kinder.“

Das schwerste Baby hatte mehr als fünf Kilo, das leichteste nur 650 Gramm, der Durchschnitt sei aber in der Norm: „Nein, die Kinder werden nicht schwerer. Das Durchschnittsgewicht liegt so bei dreieinhalb Kilo.“ Die Durchschnittsgröße passe mit 50 Zentimetern zum Durchschnittsgewicht, so Kulle.

Eigenes Bett für CoV-positive Mütter

Vor allem die CoV-Situation ist auch auf den Geburtenstationen belastend, vor allem dann, wenn infizierte Frauen zur Geburt kommen. Dafür gibt es im Klinikum ein eigenes abgeschottetes Bett, das beinahe durchgehend ausgelastet ist, hieß es: „Es ist für die Patientin selbst nicht lustig weil sie natürlich auch keinen Besuch bekommen darf weil meistens der Partner auch positiv ist. Sie bleibt bei uns bis alle Untersuchungen beim Baby gemacht worden sind damit sie dann nicht gleich zum Kinderarzt muss was ja sehr schwierig ist wenn sie positiv ist. Sie geht dann nach Hause und das funktioniert mittlerweile sehr gut.“

CoV-bedingt soll 2021 laut einiger Hebammen auch ein leichter Trend in Richtung Hausgeburten spürbar gewesen sein, mit prominenten Beispielen, wie Schlagerstar Helene Fischer. Doch Zahlen dazu gibt es in Kärnten noch nicht. Die offizielle Geburtenstatistik des Landes wird für Mai erwartet.