Auffallend ist dabei, dass der Pkw-Verkehr unter den Werten des Jahres 2019, also vor dem Coronavirus, lag. Hingegen stieg der Lkw-Verkehr im Vorjahr stark an. Was viele Autofahrer und Anrainer schon wahrgenommen haben, wird jetzt also objektiv von Daten belegt, bestätigt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich. „Vor allem auf der Südautobahn (A2) hat der Lkw-Verkehr besonders stark zugenommen und liegt hier bereits über dem Niveau aus dem Jahr 2019. Gerade beim Gütertransport spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Das sind internationale Entwicklungen, wie dass insgesamt mehr Güter transportiert werden. Wir sehen auch, dass der Anteil des Schienen-Güterverkehrs in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist“.
Klimaziele machen Verkehrsreduktion notwendig
Die Forderung nach Güter auf die Schiene gibt es seit Jahrzehnten, warum das so schwer umsetzbar ist, habe mehrere Gründe, so Gratzer: „Einer der Hauptgründe ist, dass der Lkw-Verkehr für die Kosten, die er verursacht nicht die Gesamtkosten zahlt. Beispielsweise gibt es in Österreich, im Unterschied zur Schweiz, keine flächendeckende Lkw-Maut. Bei der Lkw-Maut auf Autobahnen sind Umwelt- und Gesundheitsschäden nicht inkludiert.“
Die Klimaziele sind nur mit einer Reduktion des Lkw- und Pkw-Verkehrs zu erreichen. Daher brauche es verstärkte Maßnahmen – vor allem international, fordert Gratzer. „Wenn hier Transit-Lkw durch Österreich durchfahren, dann ist es wichtig, dass europaweit beispielsweise eine höhere Lkw-Maut verlangt wird, europaweit der Güterverkehr auf der Schiene forciert wird und die Bahn ausgebaut wird“, so Gratzer.
VCÖ: Diesel-Steuerbegünstigungen abschaffen
Auch die Bundesregierung sei gefordert, die Steuerbegünstigungen von Diesel, dem Treibstoff der Lkw, endlich abzuschaffen, heißt es vom Verkehrsclub Österreich. In der Schweiz beispielsweise sei das bereits der Fall.