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Coronavirus

Bedenken für Winter mit Omikron

Die Virusvariante Omikron hat zu einem Sprung bei den Neuinfektionen geführt. Österreichweit wurden am Mittwoch 9.761 Neuinfektionen gemeldet. Hotellerie, Gastronomie sowie Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Kärnten sind unsicher, geben sich aber zuversichtlich. Der Schulbetrieb startet am Montag in Präsenz.

Am Mittwoch meldete das Land Kärnten 155 Neuinfektionen. 87 Personen sind hospitalisiert, 64 werden stationär behandelt, 23 auf einer Intensivstation. Auch in Kärnten sollen durch die Omikron-Variante die CoV-Neuinfektionszahlen sprunghaft ansteigen. Bereits für Donnerstag werden 450 Neuinfektionen erwartet – seit Wochen waren es täglich durchgehend weniger als 200. Bis kommenden Mittwoch werde die Inzidenz von 190 auf 428 ansteigen, sagte der CoV-Sprecher des Landes Gerd Kurath. Allerdings sinke derzeit die Zahl der Intensivpatienten. Rund 33 Prozent der Neuinfektionen sind auf die Omikron-Variante zurückzuführen.

Schulen starten am Montag

Bei aller Unsicherheit, wie stark die nächste Welle treffen wird, eines ist aus heutiger Sicht fix: Die Schulen starten nach den Weihnachtsferien mit Maskenpflicht auch im Unterricht und mit der Sicherheitsphase mit PCR- und Antigentests. Das kündigte Bildungsminister Martin Polaschek im Ö1-Morgenjournal an. Der Start am Montag sei fix. Die Entwicklung der Zahlen werde ständig beobachtet: „Wir sind auch in engem Austausch mit der GECKO. Wir können davon ausgehen, dass wir am Montag mit der Schule wieder beginnen.“

Wichtig sei auch, dass die Schülerinnen und Schüler am Wochenende noch einmal selbst einen Test machen. Für die Wirtschaft, den Wintertourismus, die Hotellerie und Gastronomie ist die Saison gerade erst wieder gestartet und nun ist nicht klar, wie es weiter geht.

Hotellerei: Mitarbeiter behalten als größte Herausforderung

Die Hotellerie und Gastronomie sei – mit Tests und Eintrittskontrollen – sehr gut vorbereitet, sagt Obmann Josef Petritsch von der Wirtschaftskammer: „Man kann da und dort – speziell im ländlichen Bereich und auf den Skihütten – noch etwas nachschärfen. Sonst sind wir gut auf die Welle vorbereitet. Unsere größte Herausforderung wird sicherlich sein, dass wir die Mitarbeiter im Betrieb halten werden können – dass sie nicht positiv werden und arbeitsfähig bleiben.“

Schon jetzt gibt es einen Mangel: viele Mitarbeiter wanderten in andere Jobs ab. In anderen Bundesländern mussten Gastronomiebetriebe deswegen bereits zusperren, sagt Petritsch. Man werde jedenfalls lernen müssen mit dem Virus zu arbeiten und zu leben.

Freizeitwirtschaft hofft auf angemessene Bedingungen

Auch die Freizeit- und Sportbetriebe – also Fitnesscenter, Tanzschulen oder Sprunghallenbetreiber – wollen arbeiten, wissen aber nicht, was die neue Welle bringt. Masken- und 2-G-Pflicht werden geprüft, die Kunden halten sich daran, sagt Andy Wankmüller, Obmann der Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer: „Wir haben in den letzten Tagen so viel positives Feedback von unseren Kunden bekommen, die sagten, dass sie sich bei uns sicher fühlen. Man sieht, wie wichtig das den Menschen ist und ich hoffe, es kommt auch bei der Politik an, dass wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen psychisch gesund bleiben.“ Er hoffe, dass es sich im Fall von Verschärfungen für die Betriebe trotzdem lohnen werde offen zu halten.

Experte rät zum Überdenken der Impfpflicht

Bis Donnerstag bleibt noch offen, wie die Politik auf die sich aufbauende Omikron-Welle reagiert. Der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems sagte in der ZIB2, ob ein Lockdown verhindert werden kann, hänge davon ab, wie schnell die Politik jetzt reagiere. Er trat für ein Überdenken der ab Februar geplanten Impfpflicht ein: „Wir müssen davon ausgehen, dass wir nach der Omikron-Welle ein Ausmaß der Immunität in der Bevölkerung erreicht haben, wie wir es während der Pandemie noch nie hatten. Dieser Immunschutz wird vor allem gegen schwere Infektionen wirken. Daher glaube ich muss man die Impfpflicht nach der Omikron-Welle neu bewerten.“ Gartlehner spricht sich auch für eine Lockerung der Quarantäneregeln für die Omikronvariante aus.