Zwei Sektgläser
ORF
ORF
Chronik

Zweites Silvester in der CoV-Pandemie

Es war bereits der zweite Jahreswechsel, der unter ganz besonderen Umständen über die Bühne gegangen ist. Auch heuer wieder hat die Pandemie bei den Feierlichkeiten den Ton angegeben. Es blieb relativ ruhig, die Polizei zieht ein positives Resümee.

„The same procedure as every year“ – der gleiche Ablauf wie jedes Jahr, heißt es so schön beim Silvester-Klassiker „Dinner for one“. Umgelegt auf den Jahreswechsel könnte man fast von einem ähnlichen Silvester wie im vergangenen Jahr sprechen, doch der Vergleich mit dem Silvester 2020, an dem es einen harten Lockdown samt Ausgangsbeschränkungen gegeben hat, hinkt.

Furcht vor Lockdown im neuen Jahr

Dennoch: Mit der Sperrstunde um 22 Uhr waren größere Silvesterpartys quasi unmöglich. Bei einem Lokalaufgenschein am Silvesterabend waren zumindest die Speiselokale, die bis zur verordneten Sperrstunde offen gehalten haben, gut besucht. So auch das „Gasthaus im Landhaushof“ in der Klagenfurter Innenstadt. Das Restaurant war ausgebucht, sagt Restaurantleiter Ferdinand Jandl. „Die vorgezogene Sperrstunde spielt für uns keine Rolle. An normalen Silvestern haben wir vielleichte eine Stunde mehr Geschäft. Die Reservierungsbücher sind voll, das Einzige wovor wir uns fürchten ist, dass im neuen Jahr wieder ein Lockdown kommt.“

Das Gasthaus im Landhaushof
ORF
Das Gasthaus im Landhaushof in Klagenfurt war bis zur Sperrstunde um 22.00 Uhr gut gefüllt

Leerer Silvestermarkt in Klagenfurt

Fast menschenleere Gänge und zugesperrte Verkaufsstände dagegen am Silvestermarkt am Neuen Platz. Zwar hätten die Standler bis 22.00 Uhr offen halten dürfen, mangels Kunden haben die meisten, bis auf drei Stände samt Karussell, darauf verzichtet. „Vormittags waren schon Besucher da, mittags war es dann wirklich fast leer. Die meisten Marktfieranten haben dann bereits begonnen, ihre Sachen auszuräumen“, so Marktfierant Philip Orasche.

Der Silvestermarkt am Neuen Platz in Klagenfurt
ORF
Die meisten Markfieranten ließen ihre Stände am Silvesterabend geschlossen

Hoffen auf „normales“ Silvester 2022

Verwaist zeigte sich auch die Herrengasse, eigentlich Klagenfurts Fortgehmeile. Schlichtweg deprimierend war für Peter Dreier vom Café „Bar 31“ am Alten Platz der Silvesterabend. Eine Handvoll Gäste verweilte in seinem traditionsreichen Lokal. So einen Jahreswechsel habe er in all den Jahren jedenfalls noch nicht erlebt.

Polizisten am Alten Platz in Klagenfurt
ORF
Polizistinnen und Polizisten kontrollierten die Sperrstunde

Um Punkt 22.00 Uhr war dann Sperrstunde. Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten sammelten sich am Alten Platz und kontrollierten das Einhalten der Sperrstunde in der Innenstadt. Die Gäste verließen die Lokale, die Party wurde beendet. Bleibt zu hoffen, dass der Jahreswechsel in einem Jahr anders verlaufen wird als diesmal. In Villach zeigte sich ein ähnliches Bild, von Feierlaune war kaum eine Spur. Auch hier wurde die Sperrstunde penibel eingehalten. Um 22.00 Uhr war Schluss mit der Party.

Ein „Geschlossen“-Schild
ORF
Auch in Villach war um 22.00 Uhr Schluss

Polizei: „Positives Resümee“

Von der Kärntner Polizei wurden in der Silvesternacht Schwerpunktkontrollen zur Einhaltung der Sperrstunde um 22.00 Uhr durchgeführt. Beanstandungen gab es keine, weder in Villach noch in Klagenfurt oder in den Bezirksstädten. Die Nacht sei aus polizeilicher Sicht ruhig verlaufen, sagt Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg: „Aus Sicht der Polizei kann wirklich ein positives Resümee gezogen werden. Es hat vereinzelt Anzeigen gegeben, aber es hat keine Übertretungen nach den Sperrstunden-Verordnungen gegeben. Es wurde verstärkt kontrolliert, sowohl in den Städten als auch in den Bezirken, aber diesbezüglich hat es keine Anzeigen gegeben.“

Zahlreiche Anzeigen gab es hingegen wegen unerlaubt gezündeter Silvesterraketen und Böller. In Paternion erlitt ein 14-jähriger wegen eines solchen Böllerwurfs einen Hörsturz, der Sprengkörper soll laut Polizei von einem 43-jährigen in die Nähe des Buben geworfen worden sein. Es wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt – mehr dazu in Mann warf Böller: 14-Jähriger erlitt Hörsturz.

CoV-Demo am Neujahrstag

80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es zu Silvester bei einem in den sozialen Netzwerken angekündigten „Spaziergang“, der als Protest gegen die CoV-Maßnahmen beim Klagenfurter Strandbad stattgefunden hat. Verstöße gegen die CoV-Maßnahmen wurden großteils mit Abmahnungen erledigt. „Bezüglich der CoV-Demos wurde in den sozialen Medien zu einer Partydemo in der Klagenfurter Ostbucht aufgerufen. Dort haben sich circa 80 Personen eingefunden. Es war aber kein Versammlungscharakter und es wurden auch keine Anzeigen erstattet“, so Dullnig.

CoV-Demo am Theaterplatz zu Neujahr
ORF
Etwa 550 Menschen demonstrierten am Neujahrstag gegen die CoV-Maßnahmen

Laut Polizei fanden sich auch am Neujahrstag wieder 550 Demonstrantinnen und Demonstranten in der Klagenfurter Innenstadt zusammen, um gegen die Impfpflicht und die CoV-Maßnahmen zu protestieren. Nach mehreren Reden auch mit freiheitlichen Politikern zog der Demonstrationszug durch die Innenstadt. Begleitet wurden sie von zahlreichen Polizeikräften, die Straßen sperrten und für einen sicheren Verlauf sorgten. Ein Teilnehmer musste wegen aggressiven Verhaltens kurzzeitig festgenommen werden. Es gab auch mehrere Anzeigen wegen Missachtung der CoV-Regeln.