Standort Südring Luftaufnahme
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Politik

Alle Parteien für Hallenbad beim Südring

Für das Klagenfurter Hallenbad zeichnet sich vor der Gemeinderatssitzung am Donnerstag eine Lösung ab. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) spricht sich nun, wie auch die SPÖ, für den Standort Südring aus. Auch die FPÖ sei nur für diesen Standort, sagte sie am Mittwoch. Die anderen Parteien ziehen mit.

Im Juni war noch vom Leuchtturmprojekt in Klagenfurt die Rede, als man das Hallenbad gegenüber von Minimundus präsentiert hatte. Mittlerweile wurde kurz vor Silvester wohl eher eine Leuchtrakete daraus. Eine wieder einmal eingesetzte Fachkommission kommt zwar zum Schluss, dass Minimundus die bessere Variante für den Standort wäre, doch SPÖ und auch FPÖ hielten davon nichts.

Hallenbad könnte beim Südring entstehen

Für das Klagenfurter Hallenbad zeichnet sich einen Tag vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung eine Lösung ab. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) spricht sich nun, wie auch die SPÖ, für den Standort Südring neben dem Stadion aus. Auch die FPÖ sei nur für diesen Standort, sagte sie am Mittwoch.

Bürgermeister Scheider sagte, es zeichne sich eine Mehrheit für den Standort Südring ab. Neben der Jump World soll nun das Hallenbad entstehen, die Stadtwerke sollen dieses Projekt nun mit Partnern vorantreiben. Aus Gesprächen habe er entnommen, dass es sogar eine Einstimmigkeit im Gemeinderat geben könnte, so Scheider.

Flächen bei Minimundus aufheben

Am Mittwoch legte die Klagenfurter FPÖ in einer Pressekonferenz noch einmal klar, dass auch für sie das Hallenbad nur beim Südring neben dem Stadion in Frage käme. Gegenüber von Minimundus wären nämlich die Flächen für die Stadtentwicklung lukrativer, sagte FPÖ-Klubobmann Andreas Skorianz. Man müsse daran denken, dass der Lakeside-Park einmal eine Erweiterung benötigen könnte. Am aktuellen Standort des Technologieparks sei das nicht mehr möglich, sagte Skorianz: „Wenn man in diese Richtung weiterdenkt wird man in der Nähe Flächen brauchen. Da gibt es dann Erweiterungsflächen.“ Außerdem sei ein Hallenbad bei den ganzen Straßen rundherum nicht besonders attraktiv.

Standort von Hallenbad Vitalbad gegenüber Minimundus Klagenfurt
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Diese Fläche gegenüber Minimundus, direkt an der Autobahn, soll laut FPÖ nicht für das Bad genutzt werden sondern für den Lakesidepark.

„Mehr Vorbereitung gewünscht“

Es sei fahrlässig, einen Tag vor der Entscheidung im Gemeinderat noch nicht einmal einen Antrag für den Hallenbadstandort auf dem Tisch zu haben, sagte FPÖ-Stadträtin Sandra Wassermann. Der Punkt der Hallenbadentscheidung sei noch nicht einmal auf der Tagesordnung. Das sei bedenklich, dass man über Nacht ein paar Zeilen formuliere und dann vorlege. Sie hätte sich mehr Vorbereitung gewünscht und mehr Ernsthaftigkeit gegenüber der Bevölkerung.

Standort Südring Winter
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Standort Südring: Hier soll nun das neue Hallenbad gebaut werden

Die Rathauskoalition habe ein ganzes Jahr lang verstreichen lassen, ohne eine Standortentscheidung für das Hallenbad zustandezubringen, kritisierte Wassermann. Für sie komme nur der Standort am Südring in Frage, so habe das auch der FPÖ-Klub einstimmig beschlossen. Das alte Hallenbad muss abgerissen werden, derzeit hat die Kärntner Landeshauptstadt kein Hallenbad. Die Kosten für ein Interimsbad während der Bauzeit für ein neues Bad wären auch zu hoch.

SPÖ und ÖVP ziehen mit

Auch der Koalitionspartner SPÖ sprach sich schon im Vorfeld für den Standort am Südring aus, unter anderem weil eine Sportinfrastruktur vorhanden ist, sagte Vizebürgermeister Philipp Liesnig: „Es ist eine langfristige und wichtige Entscheidung, die da zu treffen war. Also es hat mich nicht überrascht, dass man für das Abwägen der Argumente ein paar Tage braucht, das ist legitim und es freut mich, dass wir jetzt zum selben Schluss gekommen sind.“

Und auch der zweite Koalitionspartner ÖVP zieht mit, kündigte Stadtrat Max Habenicht an: „Wir stimmen da sicher zu. Es hat eine Annäherung gegeben, die Projekte waren in etwa gleich gelagert. Nur beim Stadion werden wir leichter Förderungen bekommen.“ Außerdem könne man am Südring rascher bauen.

Grüne und NEOS signalisieren Zustimmung

Auch die Klagenfurter Grünen signalisieren ihre Zustimmung. Man sei nach Jahrzehnten der Diskussion froh, wenn dieses Thema einmal abgehakt werden kann, sagte der grüne Gemeinerat Philipp Smole: „Weil die jetzige finanzielle Situation der Stadt nichts anderes zulässt. Es ist kein Platz für irgendwelche Leuchtturm-Projekte.“ Man müsse sich nun auf ein Bad konzentrieren, das die Kernaufgaben erfülle.

Die Neos sind prinzipiell für den Südring, sie sprachen von einem Schritt vorwärts nach langer Zeit. Jedoch gebe es einiges zu bedenken, sagte Janosch Juvan, der für die Neos im Gemeinderat sitzt: „Es ist eine Standortentscheidung, die getroffen wird. Und das ist ja bekanntlich auch in der Vergangenheit schon gemacht worden. So war der Standort Minimundus schon einmal entschieden im Gemeinderat. das allein bringt noch kein Hallenbad, dafür braucht es mehr.“ Das Risiko sei, dass man sich im nächsten Schritt zwischen mehreren Anbietern entscheiden müsse.

Gibt der Gemeinderat am Donnerstag grünes Licht, dann könnte innerhalb der nächsten drei bis fünf Monate mit der Ausschreibung für das Projekt begonnen werden.