Impfung Coronavirus
ORF
ORF
Coronavirus

Eine Million Impfungen bald erreicht

In Kürze wird die Millionengrenze bei den Covid-Impfungen überschritten. 380.000 Kärntnerinnen und Kärntner (67,6 Prozent) bekamen zwei Impfungen. 395.000 (70,3 Prozent) haben die erste, rund 218.000 (38,7 Prozent) auch die dritte Impfung. 157.000 Kärntner sind ungeimpft, davon rund 30.000 Kinder unter fünf Jahren.

Mit Beginn dieser Woche sind in Kärnten seit Beginn der Impfkampagne 996.525 Impfdosen verabreicht worden. In den kommenden Tagen werde man also die Million überschreiten, sagten Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (beide SPÖ) am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Was die Durchimpfungsrate angeht, sticht die Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen besonders hervor: 97,3 Prozent sind erstimmunisiert, bei den über 90-Jährigen sind es 96 Prozent. „Das Virus wehrt sich mit Mutationen. Je mehr Menschen geimpft und dadurch schwerer durch das Virus angreifbar sind, desto größer sind unsere Chancen, das Virus irgendwann einmal zu besiegen, und in der Zwischenzeit damit zu leben lernen.“

Gesundheitsreferentin Beate Prettner
ORF
Beate Prettner

Kinder und Jugendliche unterdurchschnittlich geimpft

Was beim Blick auf das Impf-Dashboard aber auffällt, ist, dass Kärnten bei der Impfung von Kindern und Jugendlichen hinterherhinkt. In der Altersgruppe bis elf Jahren haben sieben Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner eine Erstimpfung erhalten (Österreichschnitt: elf Prozent), in der extra ausgewiesenen Altersgruppe der Zwölf- bis 14-Jährigen sind 45 Prozent in Kärnten erstgeimpft (Österreich: 54 Prozent). Österreichweit hat die Gruppe der 25- bis 34-Jährigen die niedrigste Impfquote – mehr dazu in Niedrigste Impfquote bei 25- bis 34-Jährigen (ORF.at).

Landeshauptmann Peter Kaiser
ORF
Peter Kaiser

13 Todesfälle bei einer Million Impfungen

Kaiser zitierte auch Medienberichte zu gemeldeten Impfnebenwirkungen: Bei insgesamt 16 Millionen Impfungen in Österreich wurden 41.000 Nebenwirkungen gemeldet, was einem Prozentsatz von 0,255 entspricht. In der zeitlichen Nähe zur Impfung hatte es 218 Todesfälle gegeben, was einem Prozentsatz von 0,0013 Prozent entspricht.

Zwei Todesfälle wurden in direktem Zusammenhang mit der Impfung dargestellt: „Die Risikoabwägung, die auch oftmals ganz anders dargestellt wird in verschiedensten Foren, sollte man vielleicht auch einmal an diesen publizierten Zahlen messen“, sagte Kaiser.

100 Prozent Impfquote bei Top-Vereinen

Gesundheitsreferentin Prettner meinte, nach wie vor wirksamste Maßnahme gegen die Pandemie sei die Impfung, „die ein normales Leben wieder ermöglichen kann“. Die Bilanz in einem Jahr Impfkampagne sei beachtlich: Eine Million Impfungen innerhalb von 357 Tagen bedeutet, dass im Schnitt 2.800 Impfungen pro Tag durchgeführt wurden. 49.000 Impfungen, also 7.000 pro Tag, hatte es in Kärnten der Kalenderwoche 49 (Ende November und Anfang Dezember) gegeben, die stärkste Woche seit Beginn der Impfkampagne.

Als Sportreferent hob Kaiser verschiedene Kärntner Profiklubs hervor, die eine hundertprozentige Impfquote in der Kampfmannschaft aufweisen, wie etwa die Fußballklubs WAC und Austria Klagenfurt oder die Eishockeyvereine KAC und VSV.

Höchste Impfquote in Gurk, Hüttenberg und Althofen

Drei Gemeinden mit hoher Impfquote hob Prettner besonders hervor: Gurk, Hüttenberg und Althofen im Bezirk St. Veit an der Glan. Hier haben schon fast drei Viertel der Bevölkerung die Erstimpfung (74,2 Prozent), 71,6 Prozent haben sich bereits den sogenannten Booster geben lassen. Dafür seien vor allem die niedergelassenen Ärzte verantwortlich, die sich im persönlichen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern für die Impfung eingesetzt hätten.

Angesprochen auf die auffallend niedrige Impfquote in Oberkärntner Gemeinden meinte Prettner, das korreliere oft damit, dass Gemeinden mit niedriger Durchimpfungsrate eine höhere Rate an Personen habe, die die Krankheit bereits durchgemacht haben. „Was wir tun können, ist, die Fakten auf den Tisch zu legen und dass auch eine Motivation durch die niedergelassenen Ärzte stattfindet“, sagte Prettner.

„Fakten sprechen klar für die Impfung“

Die Fakten würden klar für die Impfung sprechen: „83 Prozent der Corona-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation sind nicht geimpft“, sagte Prettner. Kaiser ergänzte, dass auch im Oberkärntner Bereich „bereits fast zwei Drittel mit dem Erststich“ erreicht worden seien. „Wenn man vielleicht den Experten, Ärzten oder Politikern nicht glaubt, dann möge man vielleicht mit Nachbarn reden, die sich impfen haben lassen. Ich hoffe, dass dann vielleicht Argumente kommen, die plausibel genug sind, um sich doch impfen zu lassen.“

Für kommenden Sonntag kann man in allen Impfstraßen des Landes einen Termin für eine Kinderimpfung ausmachen, dann ist auch ein Kinderarzt in der Impfstraße. Prettner appellierte an die 157.000 Kärntner, die sich noch gar nicht impfen haben lassen, die Gelegenheit jetzt zu nutzen: „Ab 2. Jänner sind die Impfstraßen jeden Tag geöffnet.“

120 Neuerkrankungen

Von gestern auf heute gibt es 120 Neuerkrankungen, drei Menschen sind gestorben. 120 Infizierte liegen im Krankenhaus (-23), 23 davon auf Intensivstationen, vier von diesen Schwerkranken sind geimpft. Aktuell sind 1.417 Personen infiziert. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf derzeit 164,2, knapp unter dem Österreichischen Durchschnitt von 166,9.

Bisher wurden in Österreich 1.813 Omikron-Fälle registriert, twitterte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Dienstagnachmittag, tags zuvor waren es noch 1.697. Die meisten sequenzierten Fälle tauchten in Wien auf mit 1.135. Danach folgen Niederösterreich (172), Tirol (94), Vorarlberg (48), Salzburg (151), Steiermark (44), Oberösterreich (144), Burgenland (24) und Kärnten (19).