Wartende vor Testcontainer
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Coronavirus

Langes Warten auf PCR-Tests

Während der Weihnachtsfeiertage haben sich in Kärnten viele Testwillige stundenlang für einen PCR-Test vor den Containern anstellen müssen. In anderen Fällen fehlte auch noch nach 50 Stunden das Ergebnis des Tests. Das Land entschuldigt sich und stockt nächste Woche die PCR-Testkapazitäten wieder auf.

Bei den Coronavirus-Tests hinken mit Ausnahme von Wien viele Bundesländer hinterher, was eine flächendeckende Infrastruktur angeht. Wegen Problemen bei der Logistik, den Laborkapazitäten und der Auswertungen kommen die Testergebnisse teilweise zu spät. Und mit der drohenden Omikron-Welle dürfte der Bedarf an Tests noch einmal enorm steigen. Vor diesem Hintergrund lud der neue Krisenstab GECKO am Montag zu einem sogenannten „Test-Gipfel“ – mehr dazu in Beratungen zu effektivem Testen bundesweit (ORF.at).

Reagenzgläser
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Wartezeiten vor Teststationen

Für den Besuch im Altersheim oder im Krankenhaus oder auch für die Arbeit warteten zum Beispiel auf dem Universitätsgelände in Klagenfurt viele Personen auf einen Test, einige von ihnen auch mehrere Stunden lang. Die ORF-Redaktion erreichten einige Beschwerde-E-Mails.

Weitere Probleme mit PCR-Tests

Leider gibt in Kärnten weiter Probleme mit PCR-Tests: Während der Weihnachtsfeiertage mussten sich viele für einen PCR-Test stundenlang anstellen, anderen fehlte auch noch nach 50 Stunden noch das Ergebnis.

In einem Fall wurde beschrieben, dass es bei einer Temperatur von minus fünf Grad eine Wartezeit von zwei Stunden gegeben habe. Ein weiterer Fall handelte von einem PCR-Testergebnis für einen Krankenhausbesuch, das noch nach 50 Stunden nicht eingelangt sei. „Meine Schwiegermutter ist einstweilen im Krankenhaus verstorben. Wenn die Schwestern nicht so nett gewesen wären und mich ohne Ergebnisse zu ihr gelassen hätten, hätte ich sie nicht mehr gesehen.“

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Auch nach dem Test hieß es für manche noch lange „bitte warten“

Testangebote werden ausgebaut

Solche Fälle seien wirklich bedauerlich, sagte der Coronavirus-Sprecher des Landes, Gerd Kurath, „da kann man nur kondolieren und um Entschuldigung bitten“. Grundsätzlich könne aber von einer Kontrolle des Tests Abstand genommen werden, wenn es sich um eine kritische Lebenssituation handle.

Um lange Wartezeiten an den Teststraßen zu verhindern, rät das Land zu den Gratis-Gurgeltests. Zudem werde das Angebot nächste Woche auch in Hinblick auf die Omikron-Variante ausgeweitet. „Die Testangebote werden ausgebaut. Mit 3. Jänner wird es bei den Teststraßen des Landes, die das Rote Kreuz betreibt, auch wieder Abstrich-Tests geben. Dadurch wird die Kapazität wieder steigen. Das geht zu Lasten der Antigen-Tests, aber die PCR-Tests sind im Moment mehr gefragt. Wir werden zu zwei Drittel PCR-Tests und zu einem Drittel Antigen-Tests anbieten.“

Labor in Apotheke
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Apotheke betreibt Labor um unabhängig zu sein

In der Lind-Apotheke in Villach werden täglich bis zu 1.500 PCR-Tests vorgenommen und ausgewertet. Das Labor im Hinterzimmer der Apotheke wurde eingerichtet, um unabhängig zu sein und schneller, sagte die Apothekerin Sophia Telesko: „Es gab Zeiten, da sind die Ergebnisse erst nach über 72 Stunden gekommen, da war der Test nicht mehr gültig, damit haben wir große Probleme gehabt. das betraf ja nicht nur Personen, die arbeiten wollten, sondern auch solche, die mit dem Flugzeug verreisen wollten oder für einen Besuch im Pflegeheim.“ Die Auswertung kommt noch am selben Tag.

Auch hier in der Lind-Apotheke können die Kapazitäten noch ausgeweitet werden. 30.000 Euro wurden in das Labor investiert, pro Test bekommt die Apotheke 25 Euro vom Bund, für die Kunden sind die Tests kostenlos.

Zahl der neuen Infektionen geht derzeit zurück

Die Zahl der neuen Coronavirus-Infektionen geht derzeit zurück. Die Experten rechnen aber mit einer Omikron-Welle – mehr dazu in 7-Tage-Inzidenz wieder unter Durchschnitt. Das Land bereitet sich auf einen möglichen Personalausfall von 30 Prozent in der kritischen Infrastruktur vor.