Verkehrsunfall mit Feuerwehrleuten hinter einem am Dach liegenden Autowrack
Berufsfeuerwehr Klagenfurt
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Chronik

Mehr Verkehrstote als 2020

Anstatt zu sinken ist die Zahl der Verkehrstoten laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Seit Jahresbeginn starben 38 Menschen bei Verkehrsunfällen. Der VCÖ fordert niedrigere Tempolimits und die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

„Für die Verkehrssicherheit war 2021 ein trauriges Jahr. Anstatt zu sinken ist die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen“, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Eine Person mehr als im Jahr 2020 starb heuer in Kärnten bei einem Verkehrsunfall. Im Jahr 2014 war die Zahl der Todesopfer mit 26 um zehn niedriger als heuer.

Verkehrstote seit 2016:

  • 2021: 38 Verkehrstote
  • 2020: 35 Verkehrstote
  • 2019: 29 Verkehrstote
  • 2018: 30 Verkehrstote
  • 2017: 30 Verkehrstote
  • 2016: 33 Verkehrstote

"Die 36 Todesopfer des Jahres 2021 sind Mahnung, verstärkte Maßnahmen zu setzen, um die Zahl der schweren sagte Gratzer. Auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen. Kärnten hat somit österreichweit die vierthöchste Anzahl an Verkehrstoten.

Niedrigere Tempolimits gefordert

Eine wichtige Maßnahme für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sei Tempolimit 80 statt 100 auf Freilandstraßen, so wie es beispielsweise in der Schweiz gilt. Auch in 22 der 27 EU-Staaten ist das Tempolimit auf Freilandstraßen mit 90, 80 oder 70 km/h niedriger als in Österreich.

Zudem forderte der VCÖ, dass Tempo 30 im Ortsgebiet die Regel sein müsse und eine höhere Geschwindigkeit im Ortsgebiet nur dort erlaubt sein dürfe, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig sei. Das sei eine Maßnahme, die auch den Fußgängern, insbesondere Kindern und älteren Menschen zugutekomme. Auch Handy am Steuer sollte, so wie in zahlreichen anderen EU-Staaten, in das Vormerksystem aufgenommen werden.

„Bus- und Bahnverbindung muss ausgebaut werden“

Wichtig seien aber auch präventive Maßnahmen, wie mehr Bahn- und Busverbindungen in den Regionen. Denn das tödliche Unfallrisiko war in den vergangenen drei Jahren mit dem Pkw 15 Mal so hoch wie mit dem Bus und 78 Mal so hoch wie mit der Bahn, zeigte eine VCÖ-Analyse.

Um die Sicherheit für die steigende Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen, sei auch der Ausbau der Radinfrastruktur wichtig. Wenn Siedlungen nur über eine Freilandstraße mit dem nächsten Ort verbunden seien, bestehe Handlungsbedarf, so der VCÖ. In den Städten und in den Gemeinden sei mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 nötig, so der VCÖ.