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Wirtschaft

Gute Bilanz 2021 für Baubranche

Kärntens Baubranche hat ein äußerst schwieriges aber auch erfolgreiches Jahr hinter sich. Vom Baustoffmangel über den Facharbeitermangel bis hin zu Preisexplosionen war vieles zu bewältigen. Trotzdem kann eine gute Bilanz gezogen werden, die Auftragsbücher sind voll bis ins Frühjahr. Derzeit bremsen aber Schnee und Kälte die Bautätigkeit.

Bei den Häuslbauern steht eine Pause bis März bevor. Auf den Großbaustellen könnte durchgearbeitet werden, wenn die Temperaturen passen würden, sagte Robert Rauter, der Sprecher der Bauinnung: „Bei minus 15 Grad kann ich nicht asphaltieren, das muss der Kunde akzeptieren. Seit zehn Jahren haben wir jetzt wieder einmal Schnee bis ins Tal und diese tiefen Temperaturen, das macht halt Stress, weil wir es nicht mehr gewöhnt sind.“ Beim aktuellen Frost kann weder asphaltiert noch gemauert werden. Andere Arbeiten werden vorgezogen.

Engpass bei Baumaterialien

Voraussetzung für jede Bautätigkeit ist aber, dass die Materialien eintreffen, sagte Rauter. Das war heuer nicht immer so: „Wir haben teilweise keine Ziegel bekommen, dann war der Beton rationiert, dann hat man die Bewehrung eine Woche vorher bestellen müssen, dann haben wir keine Fliesen bekommen.“

Durch diesen Mangel stiegen die Preise enorm. Trotzdem war es ein sehr gutes Jahr für die Bauwirtschaft mit knapp 14.000 Mitarbeitern, einem Höchststand seit Jahren. Das Plus bei den Beschäftigten beträgt vier Prozent. Die Firmen hätten noch mehr Leute gesucht, sagte Rauter, doch es sei vergeblich gewesen. Jetzt werden Hilfskräfte innerhalb von eineinhalb Jahren zu Facharbeitern ausgebildet.

Sorge vor Baustopp durch Virusvariante Omikron

Die Virusvariante Omikron könnte in den nächsten Wochen auch zu Baustopps führen, sagt Rauter. Wenn auf einer Baustelle zehn Leute arbeiten und einer davon infiziert ist, werden alle in Quarantäne geschickt. „Die machen ja alles gemeinsam und fahren mit ein oder zwei Autos zur Arbeit und sind dann alle Kontaktperson 1. Dann haben wir aber wirklich einen Stress.“

Die Baubranche ist systemrelevant, sagte Rauter, es müsse weitergearbeitet werden. Die Auflagen seien aber belastend für alle.