So könnte das Hallenbad beim Stadion aussehen
Stadtwerke Klagenfurt
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Chronik

Keine Entscheidung zu Hallenbad

Die Klagenfurter Koalition ist kurz vor Weihnachten an einer Lösung zum neuen Standort des Hallenbades gescheitert. Die für den Nachmittag geplante Stadtsenatssitzung fand gar nicht statt. Schon im Vorfeld konnte keine Einigung über die zwei alternativen Standorte bei Minimundus oder am Südring erzielt werden.

Anders als geplant, gab es am Donnerstag keine Entscheidung über einen endgültigen Standort für ein neues Hallenbad in Klagenfurt. Die Koalitionsparteien konnten sich nicht einigen. Diese Information wurde kurz vor der für 16.00h geplanten Sitzung des Stadtsenates bestätigt. Diese fand dann gar nicht statt. Eine Kommission – bestehend hauptsächlich aus Abteilungsleitern aus dem Rathaus – sollte Vor- und Nachteile der beiden Projekte erarbeiten. Danach sollte die Politik eine Entscheidung treffen.

Keine Entscheidung zu Hallenbad

Die Klagenfurter Koalition ist kurz vor Weihnachten an einer Lösung zum neuen Standort des Hallenbades gescheitert. Kurz vor der geplanten Sitzung dazu hieß es, dass es keine Entscheidung geben werde. Die Parteien konnten sich auf keinen Standort einigen.

Entscheidung Ende Jänner im Gemeinderat?

Einig war man sich in der Koalition nur, dass die Partnerschaft mit den Firmen Kollitsch und Porr für den Bau des mehr als 50 Millionen Euro teuren Vital-Bades bei Minimundus aufgelöst werden soll. Das Projekt kann sich die Stadt nicht mehr leisten. Doch auch der Ausstieg würde mindestens eine Million Euro kosten. Jetzt sollen die Stadtwerke das Bad selbst bauen, ob am Südring oder bei Minimundus, darüber gibt es keine Einigung.

„Eine Fachkommission hat jetzt die Bewertung fast bis ins Detail vorgelegt, dass Minimundus der bessere Standort ist. Aber auch hier bedarf es einer politischen Mehrheit. Wir müssen jetzt die Feiertage bis zum 30.12. nützen. Der Fahrplan muss stehen, dass die Entscheidung dann im Gemeinderat gefällt wird“, so Christian Scheider (Team Kärnten).

Nicht zur Koalitionsfrage hochstilisiert

Während sich die ÖVP dem Vernehmen nach neutral verhält, bevorzugt die SPÖ das Grundstück am Südring. Dort sei schon Sport-Infrastruktur vorhanden, für ein Leistungszentrum, das Förderungen auch für eine Hallenbad bringen könnte. „Es geht ja nicht nur darum in Betracht zu ziehen, was rein den Standortfaktor betrifft, sondern auch welche Möglichkeiten sich bei den Rohrer-Gründen alternativ ergeben, als Impuls für die Stadtentwicklung und welche Einnahmequellen man dort hat. Es sind ja sehr kostbare Gründe, wo man über den Baurechtszins laufende Einnahmen erzielen könnte, ohne dass man Substanz verliert und da ist natürlich zu prüfen, ob es Sinn macht, dort einen Abgangsbetrieb zu errichten“, sagte Finanzreferent Philipp Liesnig (SPÖ).

Zu Koalitionsfrage hochstilisieren wollten beide Parteien den Streit um einen Hallenbad-Standort nicht. Schon eher ist man bereit, die Abstimmung darüber im Gemeinderat am 30. Dezember frei zu geben. Dann würde die Mehrheit der Gemeinderäte über den zukünftigen Standort des Hallenbades in Klagenfurt entscheiden.

Stadtkasse ist leer, Prestigeprojekt nicht möglich

Die leere Kassa im Rathaus machte die neuerliche Standortsuche notwendig und ein Prestigeprojekt kann sich die Landeshauptstadt einfach nicht leisten. Bis zu 60 Millionen Euro hätte das schon beschlossene Vital-Bad gegenüber von Minimundus gekostet. Noch im Juni wurde mit den Firmen Kollitsch und Porr von einem Leuchtturmprojekt gesprochen. Neben dem Hallenbad und einem Hotel sollte ein Velodrom entstehen, eine Triathlon-Trainingshalle mit Indoor-Radrennbahn und integrierter Laufbahn – mehr dazu in Neues Bad samt Triathlon-Leistungszentrum (kaernten.ORF.at; 23.6.2021). Verträge dazu wurden bereits unterzeichnet. Die Fertigstellung wäre für 2025 bzw. 2026 geplant gewesen.

Von Übergangsbad zum Vital-Bad-Light

Weil aber das alte Hallenbad wegen Statik-Mängeln gesperrt ist, sollte bis dahin ein Übergangsbad für Sportschwimmer und Klagenfurter Familien errichtet werden. Weitere Kosten zwischen fünf und acht Millionen Euro wären erforderlich gewesen – mehr dazu in Hallenbad Klagenfurt: Alternativstandort fix (kaernten.ORF.at; 29.9.2021).

Der Kassasturz im Herbst brachte es dann ans Licht: Die Kosten für all das kann die Stadt gar nicht tragen. Also soll ein neues Projekt her. Die Firma Kollitsch speckte ihr Vital-Bad ab und versprach mit einer Modulbauweise auch eine frühere Fertigstellung von Teilbereichen – mehr dazu in Details zum neuen Klagenfurter Hallenbad (kaernten.ORF.at; 28.10.2021).