Zwei Strohballenauf einem Feld
ORF/Petra Haas
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Wirtschaft

Mehr GAP-Mittel für Landwirtschaft

Am Mittwoch konnte auf Bundesebene eine Einigung für die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2023 erzielt werden. Es soll demnach mehr Mittel für die 17.000 Kärntner Betriebe geben, auch der Zeitplan könne damit ohne Übergangslösungen eingehalten werden, sagt Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP).

Die am Mittwoch bekannt gewordene Einigung zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 auf Bundesebene bedeutet laut Agrarreferent Martin Gruber für rund 17.000 Kärntner Betriebe aus Land- und Forstwirtschaft Klarheit und Planungssicherheit.

Dank an BM Köstinger für Einsatz bei Verhandlungen

„Nach den ersten Berechnungen bringt die GAP 2023 auch für die Kärntner Landwirtschaft mehr Mittel“, sagte Kärntens Agrarreferent Landesrat Martin Gruber, der Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger für ihren Einsatz „während der intensiven Verhandlungen“ dankte. Es sei sehr wichtig, dass eine Einigung vor Jahresende zustande gebracht wurde: „Damit halten wir den Zeitplan bis zum Start der GAP ein und brauchen keine weiteren Übergangslösungen.“

Die GAP ist laut Gruber das wichtigste Instrument, um gerade in einem Bundesland wie Kärnten, mit seinen vielen Bergregionen, eine flächendeckende Landwirtschaft abzusichern und sie wettbewerbsfähig zu erhalten. „Die Direktzahlungen bleiben stabil und unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe werden gestärkt“, so LR Gruber.

Erhöhung der Mittel für Jungbäuerinnen und -bauern

Besonders positiv sieht er auch die Erhöhung der Mittel für Junglandwirtinnen und Junglandwirte. „Wir brauchen junge Bäuerinnen und Bauern, die dem Berufsstand treu bleiben, und dabei müssen wir sie unterstützen, insbesondere bei Investitionen am Betrieb“, so der Kärntner Agrarlandesrat.

In seiner Funktion als Regionalentwicklungsreferent begrüßt Gruber auch, dass es mehr Mittel für die ländliche Entwicklung geben soll. „Das ELER-Programm ist ein Investitionsmotor im ländlichen Raum, damit setzen wir Impulse für die Landwirtschaft, aber ganz besonders auch für die Kärntner Regionen“, betont Gruber. Wichtig sei es nun, eine einfache Programmabwicklung zu gewährleisten. „Ein gutes Verhandlungsergebnis ist das eine, aber die GAP gilt für mehrere Jahre, da braucht es auch praktikable Umsetzungsmodelle für unsere Landwirte“, so der Kärntner Agrarlandesrat.

Grüne sehen „Mehr Geld für Bio“

Die Grünen sehen in einer Aussendung eine Trendwende in der österreichischen Landwirtschaftspolitik. Die Landessprecherin von Kärnten, Olga Voglauer, sagte: "Mit der GAP verteilen wir von den Großen zu den Kleinen. Mit der Einführung der Förderobergrenze von 100.000 Euro schaffen wir bei den Direktzahlungen eine Umverteilung hin zu den kleineren bäuerlichen Betrieben in Österreich. Die Umverteilung fällt jetzt deutlicher aus und kommt vor allem den ersten 20 Hektar zu Gute“.

Auch die Aufstockung des Budgets für die biologische Landwirtschaft um noch 40 Millionen Euro wertet Voglauer als Meilenstein: „Somit kann die Förderung der biologischen Wirtschaftsweise in wesentlichen Bereichen doch noch ausgebaut werden.“

Erstmals Förderung für Schweinefreilandhaltung

Das Tierwohl ist Voglauer laut eigener Aussage ein Herzensanliegen: „Erstmals wird es eine Förderung für Schweinefreilandhaltung geben. Außerdem wird die gentechnikfreie Fütterung und die Haltung von ausschließlich unkupierten Schweinen zusätzlich gefördert. Damit gibt es mehr Anreize als je zuvor, auf tiergerechte Schweinehaltung umzustellen“.

Wichtig sei auch die Transparenz bei der Wirksamkeit der verwendeten Agrargelder und die öffentliche Debatte darüber: „Künftig wird es ab 2025 einen jährlichen Bericht zur Wirksamkeit der
GAP geben, welcher dem Nationalrat vorzulegen ist.“