Coronavirus

Vorbereitungen auf Omikron-Welle

Laut Berichten aus anderen Ländern verdoppeln sich die Infektionen mit der Omikron-Variante alle zwei bis drei Tage. Auch Genesene und Geimpfte können sich infizieren, daher ist anzunehmen, dass viele Menschen gleichzeitig betroffen sein werden. Die kritische Infrastruktur muss sich schützen.

Gerry Foitik vom Roten Kreuz warnte, bis zu ein Drittel der Arbeitskräfte könnte wegen Omikron ausfallen. Spitäler, Rettungskräfte Polizei, Feuerwehren, Stromversorger und Lebensmittelversorger bereiten sich darauf vor, um im Notfall einsatzfähig zu sein. In den KABEG-Spitälern sieht man sich für eine drohende Omikron-Welle gut gerüstet, zumal schon bisher höchste Sicherheitsstandards gelten.

Sollten tatsächlich vermehrt Mediziner und Pflegekräfte ausfallen, würde man das Testregime kurzfristig ausweiten, sagte KABEG-Sprecherin Nathalie Trost. Das heißt, auch geimpfte Mitarbeiter bräuchten dann ständig aktuelle Tests. Auch der Landesdienst wappnet sich gegen die Omikron-Variante – mehr dazu in Heizkostenzuschuss um 30 Euro erhöht.

Stufe 4 beim Roten Kreuz

Beim Roten Kreuz herrscht bereits Sicherheitsstufe 4, das heißt FFP2-Maskenpflicht in allen Fahrzeugen und Innenräumen. Auch bezüglich der besonders kritischen Leitstelle sei man vorbereitet, so Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy: „Innerhalb von maximal drei Stunden können wir die Leitstelle splitten und sind an einer Stelle immer zu 100 Pozent einsatzfähig.“ Unter Umständen können Dispositionen sogar von Zuhause aus durchgeführt werden, dafür habe man die technischen Voraussetzungen geschafften, so Ambrozy.

Sollten tatsächlich viele Mitarbeiter gleichzeitig ausfallen, müssten Prioritäten gesetzt werden. Notfälle kommen immer zuerst, planbare Krankentransporte müssten eventuell verschoben werden.

Polizei mit mehreren Szenarien

Auch bei der Polizei gilt die Landesleitzentrale als besonders kritisch. Polizei-Sprecher Rainer Dionisio sagte, es gebe eine Diensteinteilung in Gruppen, die Hygienemaßnahmen könnten noch verschärft werden. Es gebe auch Szenarien, wenn es zu einem Ausfall einzelner Polizeiinspektionen kommen solle. Es gebe auch Lösungen für besonders sensible Bereiche wie die Polizeianhaltezentren, so Dionisio.

KELAG bildet fixe Teams

Auch beim Energieversorger KELAG adaptiert ein Krisenstab seit Beginn der Pandemie regelmäßig die Pläne. Krisenmanager Christian Rupp sagte, in den operativen Bereichen bei Kraftwerken, Nezt- und Wärmeversorgung versuche man, kleine, feste Teams zu bilden. Man versuche auch eine Staffelung von Arbeits- und Pausenzeiten, um Kontakte zu minimieren. Wo möglich, gebe es daher auch Homeoffice und Online-Besprechungen.

„Lebensmittelversorgung ist sicher“

Die Lebensmittel-Nahversorgung sei in jedem Fall gesichert, sagt Spar-Konzernsprecherin Nicole Berkmann. Man sei auf verschiedene Szenarien gut vorbereitet. In den Lagern etwa könnte eine mobile Einsatztruppe von 140 Mitarbeitern österreichweit jederzeit einspringen und aushelfen.

Das Bundesheer bewies bisher mehrmals, dass man einsatzbereit sei. Im Militärkommando Kärnten bereitet man sich auf mögliche Anforderungen zur Unterstützungsleistungen. Zur eigenen Sicherheit plant man die bisher zwei Antigentests pro Woche aufzustocken und eventuell auf PCR-Tests umzustellen, sagt Sprecher Ralf Gigacher. Details sollen am Donnerstag festgelegt werden.