Führerscheinprüfung am Computer
ORF/Veronika Berger
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Chronik

Betrug bei Führerscheinprüfung aufgedeckt

Die Polizei Villach hat zwei syrische und einen irakischen Staatsbürger wegen Betrugs im Zusammenhang mit Führerscheinprüfungen ausgeforscht. Um bis zu 4.000 Euro pro Person sollen die Männer während der vergangenen vier Jahre mehr als 50 Prüflinge mit technischer Hilfe durch die theoretische Führerscheinprüfung geschleust haben.

Zu Beginn letzter Woche konnten die Beamten ein 38 Jahre alten syrischen Staatsbürger und einen 46 Jahre alten irakischen Staatsbürger im Rahmen der theoretischen Führerscheinprüfung auf frischer Tat betreten und festnehmen. Ausgeforscht werden konnte auch ein 26 Jahre alter syrischer Staatsbürger, der den Männern bei den Betrugshandlungen half. Die Männer sind nicht geständig, die Beweislage sei aber erdrückend, sagte Dietmar Koller vom Stadtpolizeikommando Villach

Hilfsmittel für den Betrug bei der Führerscheinprüfung, Handys, batterien
Landespolizeidirektion Kärnten
Von der Polizei beschlagnahmte Hilfsmittel der Täter

Prüfling bekam über Kopfhörer richtige Antworten

Der 38-Jährige soll im Umfeld von Asylwerbern und asylberechtigten Personen Führerscheinkandidaten angeworben und ihnen „entgeltliche Hilfe“ beim Absolvieren der theoretischen Führerscheinprüfung angeboten haben. Die so angeworbenen Personen zahlten zwischen 3.000 und 4.000 Euro und wurden dafür mit der entsprechenden Technik ausgestattet.

Betrug bei Führerscheinprüfung aufgedeckt

Die Polizei Villach hat zwei syrische und einen irakischen Staatsbürger wegen Betrugs im Zusammenhang mit Führerscheinprüfungen ausgeforscht. Um bis zu 4.000 Euro pro Person sollen die Männer während der vergangenen vier Jahre mehr als 50 Prüflinge mit technischer Hilfe durch die theoretische Führerscheinprüfung geschleust haben.

Während der theoretischen Führerscheinprüfung konnte der 26-jährige Syrer den Prüfungsbildschirm einsehen und dem Prüfling über Ohrhörer die richtige Antwort vorsagen. Den Männern werden somit mittelbare unrichtige Beurkundung oder Beglaubigung und schwerer Betrug vorgeworfen.

Zusätzlicher Verdacht des Sozialhilfebetruges

Die Polizei geht davon aus, dass zwischen Anfang 2017 und Dezember 2021 mindestens 50 Personen auf diese Art und Weise durch die theoretische Führerscheinprüfung geschleust wurden.

Der 38 Jahre alte Syrer bezieht die bedarfsorientierte Mindestsicherung und steht daher auch im Verdacht, durch die angeführten, fortgesetzten Einnahmen einen schweren Sozialleistungsbetrug begangen zu haben.

Ermittlungen werden fortgesetzt

Diverse Tatumstände, Analysen der Geldflüsse, Auswertung der zahlreichen sichergestellten Mobiltelefone und Übertragungstechnik sowie die Ausmittlung weiterer Beschuldigter sind derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Alle Beschuldigten werden der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.