Herde von Schwarznasenschafen im Schnee
ORF
ORF
Wirtschaft

Pellets aus Schafwolle zum Düngen

Schafe müssen ein bis zwei Mal im Jahr geschoren werden. Schafbauern haben aber zunehmend ein Problem, die Wolle gewinnbringend zu vermarkten. Eine kleine Schafherde in Dellach bei St. Veit brachte einem innovativen Jungbauer die Idee, Schafwollpellets als Dünger zu produzieren.

Ein Dutzend Walliser Schwarznasenschafe brachte den Jungbauern Martin Weitschacher auf einen ökologischen Wirtschaftszweig. Allzu oft wird Schafwolle als Abfallprodukt entsorgt. Nicht so auf dem Bauernhof Weitschacher in Dellach bei St. Veit an der Glan: „Wir wollen den Schafbauern eine Anlaufstelle bieten, wo sie die Wolle liefern können und dafür einen fairen Preis bekommen. Der Rohstoff kann optimal genutzt werden."

Bauern und Unternehmer Martin Weitschacher
ORF
Martin Weitschacher

Gemüse profitiert vom Schafdünger

Die ungewaschene Schafwolle wird zu Pellets gepresst. Allein in Kärnten fallen pro Jahr an die 60 Tonnen Schafwolle an. Die Wolle ist ein althergebrachtes biologisches Düngemittel im Garten und wird nun mit den Pellets neu aufbereitet. Sie werden drei Wochen vor der Pflanzzeit in die Erde eingearbeitet.

Ihr hoher Stickstoffgehalt und die ausgewogenen Nährstoffe seien für sämtliche Gemüse und Obstsorten geeignet, so Gärtnerin Bettina Binder: „Wir verwenden schon jahrelang in der Gärtnerei Schafwolle, weil es ein biologische Produkt und leicht zu verarbeiten ist. Für uns als Idealisten ist es schön, wenn sich der Kreislauf zwischen Tier und Gemüse schließt."

Die rohe Schafwolle wird zu Pellets gepresst
ORF
Die Wolle wird in die Pelletieranlage gefüllt

„Bisher fehlte Vermarktung“

Die Pelletieranlage wird auch zur Lohnproduktion benutzt. Die Bauern der Umgebung nehmen dieses zusätzliche Angebot immer häufiger an, so Schafbauer Thomas Koch: „Die eigene Wolle ist für uns ganz wichtig, weil wir das Ganzheitliche in unserer Vermarktungsstrategie drin haben. Was uns gefehlt hat war die Verarbeitung im großen Stil, weil mit 250 Schafen fällt sehr viel Wolle an, die man sonst nicht weiterbekommt.“

Die fertigen Pellets sind ein Düngemittel
ORF
Die fertigen Pellets

Anlage stellt auch Futterpellets her

Mit der Anlage werden auch sämtliche Futtermittelpellets erzeugt. Landwirte bringen ihre eigenen geschroteten Getreidemischungen und lassen sie für ihre Tiere zu Pellets pressen. Die Jägerschaft füttert mittlerweile das Wild auch immer häufiger mit Pellets aus Heu und Getreidemischungen.

Gärtnerin Bettina Binder streut die Pellets aus
ORF
Gärtnerin Bettina Binder düngt mit den Pellets

Bauer und Unternehmer Martin Weitschacher sagte, ihm sei es sehr wichtig, dass man regionale Wertschöpfung erziele, faire Partnerschaften aufbaue und ökologisch und nachhaltig produziere. Man müsse auf die Umwelt schauen und man habe auch Verantwortung der nächsten Generation gegenüber.