Lawineneinsatz der Bergrettung
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Chronik

Aufregung bei Bergrettern wegen 2-G

Eine bundesweite Empfehlung, wonach Bergretter geimpft oder genesen sein sollen, sorgt für Diskussionen und Missverständnissen unter den freiwilligen Helfern. Bei der Bergrettung ist man um Aufklärung bemüht, eine 2-G-Pflicht bei Einsätzen gebe es nicht, wird betont.

Sie opfern ihre Freizeit für Übungen und Fortbildungskurse und müssen zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter ausrücken. Rund 800 aktive Bergretterinnen und Bergretter gibt es in Kärnten – die Coronavirus-Pandemie machte ihre Einsätze noch ein bisschen schwieriger. Teilweise gilt Maskenpflicht, seit kurzem auch eine Empfehlung, wonach Geimpfte und Genesene bei einem Rettungseinsatz die ersten sein sollen.

Roland Rauter
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Arzt Roland Rauter

„Bei manchen Einsätzen brauchen wir alle“

Roland Rauter, Arzt und Einsatzreferent der Bergrettung Kärnten, sagte, es gebe viele Einsätze, bei denen nur weniger Bergretter benötigt werden. Hier könne man es sich aussuchen. Es gebe aber große Einsätze wie Lawinen, da könne man es sich nicht aussuchen, „da brauchen wir alle“. Deswegen sei 3-G oder 2-G als Option offen.

Diskussion um 2-G bei Bergrettung

Eine bundesweite Empfehlung sorgt für Diskussionen und Missverständnissen unter den freiwilligen Helfern in Kärnten. Bei der Bergrettung ist man um Aufklärung bemüht eine 2-G- Pflicht gibt es jedenfalls nicht.

Nicht alle Bergretter haben für die Empfehlung Verständnis. Von mehreren Austritten, wie sie kolportiert wurden, könne aber keine Rede sein, sagte Landesleiter Otmar Striednig: „Meines Wissens bis dato nicht. Ich habe noch nichts gehört, dass Bergretter aus diesen Gründen austreten.“

Otmar Striednig
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Landesleiter Otmar Striednig

Ortsstelle St. Andrä stimmte ab

Bei der Bergrettung St. Andrä/Lavanttal nahm die Diskussion über die 2-G-Regel eine andere Richtung. Ortsstellenleiter Christian Zarfl ließ unter den Kameraden abstimmen. In der Ortsgruppe erfüllen 86 Prozent den 2-G-Status, so Zarfl. Somit habe man beschlossen, wir fahren nur noch mit Bergretterin zu Einsätzen, die 2-G haben.

Dass Ungeimpfte sich deshalb als Bergretter zweiter Klassen fühlen, glaubt der Ortsstellenleiter nicht: „Für uns ist es ganz wichtig, dass die Unterstützung vom Büro oder der Ortsstelle aus mit Material oder GPS-Daten erfolgt. Es gibt für jeden genug Arbeit.“ Jede Ortsstelle kann also selbst entscheiden, wie sie mit der 2-G-Empfehlung umgeht. Das Thema Covid und die Impfung beschäftigen auf jeden Fall auch die Bergrettung.