Tierärztin Sabine Moser sagte, es fange schon mit dem Keksebacken an: „Viele verwenden Xylit oder Birkenzucker als Zuckerersatz.“ Katzenbesitzer müssen sich keine Sorgen machen, wenn die Katze davon nasche: „Anders ist das beim Hund. Die kleinsten Mengen Birkenzucker sind höchst giftig, führen zu Unterzuckerung, Krämpfen und im schlimmsten Fall Leberversagen. Das gilt auch für Kaninchen und Frettchen.“
Schokolade Gift für Tiere
Aber auch Kekse, die mit Zucker gebacken wurden, sind nichts zum Naschen für Hunde oder Katzen, so Sabine Moser: „Viele Kekse sind mit Schokolade überzogen und vor allem die dunkle Kochschokolade ist für Tiere höchst giftig. Das in der Schokolade enthaltene Theobromin kann schon in kleinsten Mengen starkes Erbrechen und Krämpfe auslösen.“ Man solle auch bei Schoko-Christbaumschmuck oder Rosinen darauf achten, dass die Tiere davon nichts fressen.
Viele Dekopflanzen sind giftig
Auch die Dekoration kann Haustieren zum Verhängnis werden, so Tierarzt Volker Moser: „Der Weihnachtsstern, die Amaryllis, die Beeren der Stechpalme, Christrosen, Mistelzweige, das ist alles für die Katzen und Hunde sehr giftig. Die schweren Vergiftungserscheinungen können von Durchfall und Erbrechen bis hin zu Krämpfen reichen. Aber es kann auch zu Leber- und Nierenschäden führen.“ Die Pflanzen enthalten entweder wirkliche Giftstoffe oder aber auch ätherische Öle. Da fehle der Katze die Enzymausstattung, um sie zu verstoffwechseln. Auch bei ätherischen Ölen in Duftschälchen müsse man aufpassen. Katzen werden durch Gerüche angelockt und könnten daran schlecken, so der Tierarzt.
Alle Arten von künstlichem Schnee sollten in einem Haushalt mit Tieren tabu sein, so Volker Moser: „Wir haben immer wieder Fälle, die echte Gefahr darstellen und aufgrund der chemischen Zusammensetzung zu lebensbedrohlicher Atemnot führen können.“
Tannennadeln schädigen den Darm
Der Tannenbaum mit seinen Nadeln ist ebenfalls eine Gefahr, davon ist das Umfallen noch das geringste Problem. Wenn Tiere an Nadeln kauen und sie schlucken könne das zu einer Darmperforation oder einem Darmverschluss führen. Katzen trinken aber auch gerne Baumwasser aus dem Christbaumständer, das ist für sie aber giftig und Tiere wissen auch nicht, dass Glaskugeln brechen können, hier könne es zu Schnittverletzungen kommen.
Dass Lametta gefährlich ist, habe sich hingegen schon herumgesprochen, so Volker Moser. Früher sei Lametta viel öfter verwendet worden. Da habe man oft Katzen behandelt, die Lametta oder Geschenkbänder gefressen hatten. In jedem Fall müsse man da sofort zum Tierarzt. Auch, wenn ein Stück Band dann hinten beim Tier herausschaue solle man nicht daran ziehen, sondern zum Tierarzt gehen.
Weihnachtsessen nicht für Tiere
Man sollte Haustiere auch nicht beim Weihnachtsmenü mitnaschen lassen, so Volker Moser. Hunde und Katzen bekommen schwere Verdauungsprobleme durch das fette und oft stark gewürzte Essen. Wenn Knochen verfüttert werden, die das Tier nicht gewöhnt ist, landet so mancher Hund beim Tiernotdienst. Vor allem Geflügelknochen werden durch das Garen spröde und können zu Verletzungen führen.
Ein besonderes Weihnachtsfressen für Tiere sind ein ungewürztes gebratenes Hühnchenfilet oder selbst gebackene Leckerlis. Für Kaninchen, Vögel oder Meerschweinchen tut es auch eine Extraportion Gemüse. Fragen rund ums Tier können per E-Mail gestellt werden: tierundwir.kaernten@orf.at.