Kulturprojekt Wir kamen und sie brauchten uns
Peter Wagner
Peter Wagner
Kultur

2021 war weiteres schwieriges Kulturjahr

Das Jahr 2021 hat für die Kulturszene mit einem Lockdown begonnen. Zwar durften Museen und Bibliotheken im Februar aufsperren, weitreichende Öffnungsschritte wurden aber erst im Mai gesetzt. Was folgte, war ein Sommer mit viel Kultur und ohne Einschränkungen, gefolgt von einem neuerlichen Lockdown im November.

Kunst und Kultur waren heuer oft ganz nah dran an der Lebenswelt der Menschen in dieser doch schweren Zeit, wobei jede Kultureinrichtung auch beispielhaft für das Schicksal der jeweiligen Sparte steht. Was also für das eine Theater gilt, gilt im Wesentlichen auch für alle anderen und so weiter.

Jahresrückblick 2021 Kultur

Weniger Vorstellungen im Theater

Das Stadttheater konnte von normalerweise 200 Vorstellungen gerade einmal 60 zeigen. Sechs Produktionen wurden gezeigt. Die neue Saison startete im September mit Wagners „Walküre“ – mehr dazu in Spielsaison startet mit Walküre (kaernten.ORF.at, 16.9.2021).

Dieselben Tendenzen zeigten sich beim Klagenfurter Ensemble im Theater Halle 11. Hier betrug die Auslastung zwar um die 80 Prozent, pandemiebedingt gab es aber wesentlich weniger Vorstellungen. Drei Gastspiele wurden abgesagt und fertige Produktionen aufs nächste Jahr verschoben, wie Belle Epoque von Alexander Widner, das im März 2022 nachgeholt werden soll.

Szene
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Am Stadttheater Klagenfurt begann die neue Spielsaison im September mit der „Walküre“ von Richard Wagner

Streamingproduktionen

Die Neue Bühne Villach kam heuer mit zehn Streamingproduktionen auf 1.500 Zuschauer und konnte 75 normale Vorstellungen vor 4.000 Besuchern zeigen. 2019, noch vor der CoV-Pandemie, waren es verzeichnete die Neue Bühne Villach 16.000 theaterbegeisterte Besucher.

Szene „The Who and the what“
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The Who and the What in der neuen Bühne Villach

Zuseher vom Liveerlebnis „entwöhnt“

2022 folgt das große Jubiläumsjahr mit 20 Jahre Neue Bühne Villach. Erstmals wieder aufgesperrt wird voraussichtlich am 28. Jänner mit der Großproduktion „Die Reise der Verlorenen“ von Daniel Kehlmann in der Regie von Mercedes Echerer.

Die Trigonale, das Festival für Alte Musik, hegt – was das zweite Pandemiejahr anbelangt – ebenfalls eher gemischte Gefühle. CoV habe das Publikum durch hochwertiges Kulturangebot im Internet ein Stück weit vom Liveerlebnis Kultur entwöhnt, sagte Stefan Schweiger. Übrig geblieben seien die echten Kulturliebhaber.

Trigonale Eröffnung Probe
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Die Trigonale eröffnete ohne Streaming

Trigonale: Pandemie eingeplant

Finanziell seien die Auswirkungen nicht so gravierend, hieß es von der Trigonale, weil die Pandemie im Jahr 2021 nicht mehr neu war und bereits eingeplant worden sei. Auch die Trigonale blickt positiv nach vorne, etwa mit geplanten Projekten wie einer Kirchenoper mit einem Libretto von Maja Haderlap, das beim Carinthischen Sommer 2024 aufgeführt werden soll.

Bachmann Haus Henselstraße Klagenfurt außen
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Das Bachmann-Haus w8urde angekauft

Land setzte CARINTHIja 2020 fort

Für das Land gab es 2021 ebenfalls einige Lichtblicke, darunter den Ankauf des Bachmann-Hauses über die Kärntner Privatstiftung, aber auch die Fortsetzung von CARINTHIja 2020 oder das Baukulturjahr 2021. Neu im November ausgeschrieben wurden 72 Arbeitsstipendien zu insgesamt 199.000 Euro. Über das Jahr wurden bereits mehr als 397.000 Euro an CoV-Hilfen und Stipendien ausbezahlt.