Gegen 1.45 Uhr in der Nacht auf Sonntag vernahm der Anrainer Markus Modre plötzlich Hilfeschreie. Er hatte bei geöffnetem Fenster geschlafen. Die Rufe verstummten nicht, und da Modre sie nicht zuordnen konnte, rief er seinen Nachbarn Herbert Sauerschnig an. Gemeinsam versuchten die Männer herauszufinden, woher die Hilferufe kamen.
Pensionist nur leicht bekleidet
Gemeinsam machten sich die beiden, die auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Enzelsdorf sind, auf die Suche. In ca. 500 Meter Entfernung von den Wohnhäusern entdeckten sie auf einem Feldweg neben der Packer Bundesstraße (B70) einen 86-jährigen Mann in einem Schneehaufen. „Ich habe zuerst gedacht, dass vielleicht ein Unfall passiert ist. Zusammen mit meinem Nachbarn Markus sind wir mit dem Auto runtergefahren, um nachzusehen. Als wir näher kamen, sahen wir einen älteren Mann, der sich an einem Schneehaufen festhielt und um Hilfe rief. Er hatte wenig an, Socken und ein kurzes T-Shirt“, so Herbert Sauerschnig.
Hilfe für Retter selbstverständlich
Die beiden bargen den Pensionisten, der ebenfalls aus der Ortschaft Enzelsdorf stammt, luden ihn ins Auto, wärmten ihn auf und verständigten die Rettung. „Ich bin dann zu seinem Haus gefahren und habe seine Frau verständigt. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass der Mann verschwunden ist“, so Sauerschnig.
Dem Geretteten geht es den Umständen entsprechend gut. Mitmenschen helfen, für beide Retter eine Selbstverständlichkeit. „Ich glaube, das macht jeder Bürger, wenn er Hilferufe hört“, sagt Sauerschnig. Die Nacht im Freien hätte der Pensionist vermutlich nicht überlebt. Eine glückliche Fügung, dass die Hilferufe in der Nacht überhaupt jemand gehört hat.