Soziales

Studie: Frauen im Beruf besser unterstützen

Frauen sind nach wie vor beruflich benachteiligt. Meistens kommt es mit der Geburt eines Kindes zum Karriereknick, gefolgt von Teilzeit. Damit verdienen Mütter weniger und haben weniger Aufstiegschancen. Eine Studie beleuchtet nun mögliche Auswege, damit es eine echte Gleichstellung geben kann.

Das Thema Gleichstellung ist ein Thema, das in Kärnten nach wie vor Anstrengungen und Initiativen braucht. Wie die Ausgangslage von Frauen am Arbeitsmarkt derzeit ist und was getan werden kann, damit sich Verdienst- und Karrieremöglichkeiten von Müttern nicht von jenen von Männern unterscheiden, wurde in einer Studie erforscht.

Auch traditionelle Berufsbilder Schuld

Für die meisten Frauen geht mit dem Kinderkriegen ein Karriereknick einher, so lautet die Erfahrung der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Sozial- und bildungsbenachteiligte Frauen hätten es umso schwerer, sagt Peter Stoppacher vom steirischen Institut für Arbeitsmarktbetreuung und -forschung. Die Lohn- und Gehaltsschere und traditionelle Familien- und Rollbilder würden Frauen unfreiwillig in eine Randposition bzw. in die Teilzeitarbeit drängen.

„Für sozial- und bildungsbenachteiligte Frauen ist die Situation natürlich verschärft: Zum einen ist es die Koppelung zwischen Kinderbetreuungsplätzen mit einer vorliegenden Arbeit. Folge davon ist, dass oft die betroffenen Frauen dann zwischen dem AMS und den Sozialhilfebehörden hin- und her geschickt werden – wer ist zuständig. Man gibt das Geld, das man verdient, dann für Kinderbetreuungskosten aus. Und es fehlen für viele niedrigqualifizierte Frauen noch existenzsichernde Arbeitsplätze, vor allem auch am Land“, so Stoppacher.

Niederschwellige Beratung

Die Kärntner Volkshochschulen bieten in allen Regionen Kärntens niederschwellige Beratungsangebote an. Derzeit werden 66 Kärntnerinnen im Projekt FEM der Volkshochschulen begleitet, so Beate Gfrerer: „Man kann sich das Projekt so vorstellen, dass wir zuerst versuchen, die vordringlichen Probleme der Frauen mit unseren vielen Netzwerkpartnerinnen zu lösen. Ob es Wohnprobleme sind, ob es Schuldenprobleme sind, ob es die Kinderbetreuung ist. Wir entwickeln neue Perspektiven und arbeiten die Stärken heraus, wir erarbeiten ein Qualifikationsprofil und verbessern dieses durch Weiterbildung.“

Geschlechterstereotypische Berufsauswahl

Beim Kärntner Arbeitsmarktservice kommt mehr als die Hälfte der Mittel speziell Frauen zu Gute. Zusätzliche finanzielle Unterstützung gibt es durch den territorialen Beschäftigungspakt – zum Beispiel für die Berufs- und Bildungsorientierung, sagt AMS-Chef Peter Wedenig: „Wir haben ja noch immer dieser geschlechterstereotype Auswahl an Berufsbildern, dass Mädchen nach wie vor diese klassischen Berufe wählen wie Friseurin. Deshalb haben wir uns entschieden, diese Berufs- und Bildungsorientierung in Kärnten nicht nur weiter zu führen, sondern auch auszubauen, weil es uns darum geht, die Breite, die es in Berufsfeldern gibt, auch den Mädchen und jungen Frauen angedeihen zu lassen, um langfristig andere Entscheidungen zu treffen“, so Wedenig.

„Wir haben nach dem Educational Lab am Lakeside Park Kärnten, das die MINT-Fächer, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, bereits im Kindesalter forcieren soll, erstmals auch eine MINT-orientierte Kinderbildungs- und betreuungsinstitution am Technologiepark in Villach eingerichtet“, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Frauenreferentin Sara Schaar (SPÖ) verwies auf zusätzliche Projekte aus dem Frauenreferat, wie beispielsweise den Frauen-Bildungsfonds.